Austria gewinnt Torfestival in Hartberg, LASK bezwingt die Admira
Die Wiener Austria hat sich in einer verrückten Partie in Hartberg in der 9. Runde der Bundesliga den erst zweiten Saisonsieg gesichert. Die Favoritner setzten sich am Sonntag in der Profertil Arena in einem Torspektakel mit 4:3 durch.
Damit konnte sich die Truppe von Coach Manfred Schmid zumindest etwas für das blamable Out in der 2. ÖFB-Cup-Runde bei Zweitligist Kapfenberg rehabilitieren und schaffte in der Tabelle mit nun elf Punkten den Sprung auf Rang fünf.
TSV HARTBERG – AUSTRIA WIEN 3:4 (2:3)
Tore: 0:1 (6.) Djuricin, 1:1 (8.) Tadic, 1:2 (12.) Fischer, 1:3 (21.) Djuricin, 2:3 (45.+8) Avdijaj, 2:4 (70.) Suttner, 3:4 (80.) Tadic.
Gelbe Karten: Erhardt, Rotter bzw. Keine.
Hartberg: Swete - Stec (34. Erhardt), Sonnleitner, Gollner (46. Rotter), Klem - Kainz, Horvat (69. Lemoine) – Niemann (57. Lema), Avdijaj, Belakovic (69. Schmerböck) – Tadic.
Austria: Pentz - Ivkic, Schoissengeyr, Mühl, Bejic (46. Jukic), Suttner - Martel, Fischer, Braunöder (87. Grünwald) – Huskovic (74. Ohio), Djuricin (74. Teigl).
Marco Djuricin mit einem Doppelpack (6., 21.), Manfred Fischer (12.) und Markus Suttner (70.) schossen die trotz einer Fünferkette in der Defensive sehr anfälligen Wiener zum Sieg. Für die Steirer waren Treffer von Dario Tadic (8., 80.), der nun bei 51 Bundesligatoren hält, und Donis Avdijaj (45.+8) zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. Gespielt wurde aufgrund zahlreicher Unterbrechungen wegen Rauchentwicklung im Austria-Sektor insgesamt rund 105 Minuten. Und das nach den mehr als 120 Minuten in Kapfenberg am Dienstag, wo im Elfmeterschießen das Aus gekommen war.
Kuriose Partie
Die Wiener gewannen trotz einer extrem jungen Startformation, in der Innenverteidiger Esad Bejic (20) sein Bundesliga-Debüt gab und Mittelfeldspieler Matthias Braunöder (19) sowie Stürmer Murharem Huskovic (18) zum ersten Mal von Beginn an zum Zug kamen. Das Trio erlebte eine extrem kuriose Partie. Nach Braunöder-Freistoß köpfelte Djuricin bereits in der sechsten Minute ein. Die Blitzreaktion der Hausherren folgte in Person von Tadic. Nach einer Klem-Hereingabe stellten sich Lukas Mühl und Esad Bejic schlecht an, weshalb der Ex-Austrianer am langen Eck einschießen konnte.
Wieder vier Minuten später legten die Wiener neuerlich vor. Nach Suttner-Hereingabe traf Fischer sehenswert mit einer Direktabnahme ins kurze Eck. Der Ex-Hartberger traf erstmals in der Liga für die "Veilchen". Die sorgten bald für noch klarere Verhältnisse. Nach einem unnötigen Ballverlust von Tobias Kainz machte Djuricin von der Strafraumgrenze seinen Doppelpack perfekt.
Lange Nachspielzeit
Unmittelbar danach gab es eine kurze Unterbrechung, da die Austria-Fans zum wiederholten Male durch das Abbrennen von bengalischen Feuern für eine starke Rauchentwicklung gesorgt hatten. Nicht nur das sorgte für eine zehnminütige Nachspielzeit, dafür verantwortlich waren auch Behandlungspausen von David Stec (bis zur 34.) und Manfred Gollner (bis zur Pause), die beide am Kopf angeschlagen ausgetauscht werden mussten. Kurz vor dem Pausenpfiff meldeten sich die Steirer in der Partie zurück. Nach einer Belakovic-Flanke vollendete Avdijaj am langen Eck.
Auch nach Wiederbeginn fielen die Austria-Fans mit Bengalos negativ auf. "Das ist absolut entbehrlich, mehr fällt mir dazu auch nicht ein", hatte Austrias Sportdirektor Manuel Ortlechner schon im Sky-Pauseninterview Kritik geübt. Aus sportlicher Sicht gab es wieder eine sehr offene Partie zu sehen. Djuricin verabsäumte es, die Vorentscheidung herbeizuführen, schoss am langen Eck vorbei (51.). Auf der anderen Seite ließ sich Patrick Pentz von einem Tadic-Abschluss ins kurze Eck nicht überraschen (55.). Auch Avdijaj roch an einen Doppelpack heran, bei seinem Außenrist-Schuss fehlte nicht viel (66.).
Die Gastgeber drängten auf den Ausgleich, das nächste Tor fiel aber auf der anderen Seite. Suttner überraschte Swete mit einem Schuss ins kurze Eck, mit dem der Goalie scheinbar überhaupt nicht gerechnet hatte. Doch auch den nächsten Nackenschlag steckte der TSV weg, nach Kainz-Flanke war Tadic per Kopf am Fünfer erfolgreich. Die Wende blieb allerdings aus. Die im Cup gegen Gurten aufgestiegenen Hartberger müssen damit weiter auf den ersten Heimsieg warten und liegen mit neun Zählern auf Rang acht.
- SCHAUPLATZ PASCHING
Der LASK hat indes seinen Negativlauf beendet. Nach zuletzt sieben sieglosen Spielen feierten die Oberösterreicher in Pasching gegen die Admira einen 3:1 (0:1)-Erfolg und gaben die Rote Laterne nach einer Nacht wieder ab. Nach einer schwachen ersten Hälfte und Rückstand (Roman Kerschbaum, 33./Elfmeter) sorgten Mamoudou Karamoko (47.), Sascha Horvath (63.) und Thomas Goiginger (88.) für Erleichterung im Lager der Schwarz-Weißen.
LASK – ADMIRA 3:1 (0:1)
Tore: 0:1 (33., Elfmeter) Kerschbaum, 1:1 (47.) Karamoko, 2:1 (63.) Horvath, 3:1 (88.) Goiginger.
Gelbe Karten: Luckeneder, Schmidt, Potzmann bzw. Ebner.
LASK: Schlager - Maresic, Filipovic, Luckeneder (82. Grgic) - Potzmann, Holland, Michorl, Renner (72. Flecker) - Goiginger, Karamoko (51. Schmidt), Horvath (72. Balic).
Admira: Leitner – Zwierschitz (46. Schmiedl), Brugger, Bauer, Lukacevic (68. Ostrzolek) - L. Malicsek (68. Elmkies), Ebner – Ganda (68. Starkl), Kerschbaum, Kronberger (81. Hausjell) – Mustapha.
LASK-Trainer Andreas Wieland hatte nach dem Cupsieg gegen Regionalligist Stripfing die Leistung kritisiert und eine Steigerung gefordert. Von dem war eine Halbzeit lang nichts zu sehen. Im Gegenteil. Die Linzer wirkten verunsichert, waren fehleranfällig, offensiv harmlos und hatten bei den Angriffen der Gäste große Probleme.
Führung für die Admira
Wegweisend war gleich die erste Aktion, als die Admira bereits nach 30 Sekunden eine Riesenchance vorfand. Marlon Mustapha sprintete in einen suboptimalen Rückpass auf Torhüter Alexander Schlager, setzte den Kopfball aber daneben. Kerschbaum verstolperte alleine auf dem Weg zum Tor (11.), behielt dafür in der 33. Minute die Nerven. Nach Foul von Felix Luckeneder an Mustapha verwertete der Mittelfeldspieler den Elfmeter, den ersten für die Elf von Andreas Herzog in dieser Saison, zur Führung.
Die Linzer wurden mit Pfiffen in die Pause begleitet, kamen aber wie verwandelt aus der Kabine und kamen bald nach Wiederbeginn zum Ausgleich. Nach einem Antritt von Goiginger verwertete Karamoko den Stanglpass (47.), der Stürmer verletzte sich dabei und musste ausgetauscht werden.
Die Heimischen setzten nach und gingen durch Horvath, der sehenswert sein erstes Tor für seinen neuen Club erzielte, in Führung (63.). Erstmals in dieser Saison durften die Linzer Fans damit über mehr als einen Treffer jubeln. Kurz darauf wackelte die Führung aber gehörig, ein Kracher von Luca Kronberger landete aber nur an der Latte (67.). Goiginger machte in der 88. Minute schließlich alles klar.
Der LASK feierte den neunten Sieg gegen die Admira hintereinander und durfte sich vier Tage vor dem Conference-League-Heimspiel gegen Maccabi Tel Aviv über einen Befreiungsschlag freuen.
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