Blatter: "Es gab politische Einflüsse"

Sepp Blatter spricht vor einem blauen FIFA-Hintergrund.
Rummenigge schlägt vor, dass die WM 2022 im April gespielt wird.

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat bei der Vergabe der Fußball-WM 2022 an Katar politische Einflüsse eingeräumt.

Auf die Frage, ob der Zuschlag für den Wüstenstaat durch die FIFA-Exekutive durch Zuwendungen beflügelt worden sei, antwortete Blatter in einem Interview der Wochenzeitung "Die Zeit": "Eindeutig ja! Es gab direkte politische Einflüsse. Europäische Regierungschefs haben ihren stimmberechtigten Mitgliedern empfohlen, für Katar zu stimmen, weil sie große wirtschaftliche Interessen mit diesem Land verbinden."

Die Äußerung Blatters dürfte ein Spitze gegen UEFA-Präsident Michel Platini sein. Der Franzose, der womöglich 2015 gegen Blatter um das Amt des FIFA-Präsidenten kandidiert, hatte seine Wahl für Katar öffentlich bestätigt.

Wenige Tage vor der Abstimmung war Platini zu einem Abendessen mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy im Elysee-Palast geladen. Mit am Tisch saß auch Scheich Hamad Al Thani, der Emir von Katar. Platini hatte das Abendessen im Gespräch mit "France Football" nicht bestritten, wohl aber, dass es ein Abkommen gegeben habe.

Unterdessen hat Blatter in der Diskussion um eine Verlegung der WM 2022 in die Wintermonate bekräftigt, dass die Austragung der Endrunde im Sommer nicht explizit festgelegt sei. "In unserer Ausschreibung steht: im Prinzip Juni, Juli. Wir müssen zeitlich flexibel sein, denn sonst kämen die Länder südlich des Äquators niemals als Austragungsort für eine WM infrage."

Im April?

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat den April als Termin ins Gespräch gebracht: "Im April sind die Temperaturen in Katar durchaus angenehm." Und der internationale Spielkalender müsste nicht so gravierend verändert werden, so Rummenigge.

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