Ronaldo: Verbannung nach seinem vorzeitigen Kabinengang

Ronaldo: Verbannung nach seinem vorzeitigen Kabinengang
Der Superstar war wieder einmal nur Ersatz und flüchtete, obwohl sein Trainer Erik ten Hag noch zwei Mal hätte wechseln können. Konsequenz: Gegen Chelsea ist er nicht im Kader.

Schon lange hat man Manchester United nicht so gut spielen sehen, wie am Mittwochabend. Der 2:0-Sieg gegen Tottenham brachte den Rekordmeister nicht nur näher an die Top-4 heran, die eine Teilnahme an der Champions League bedeuten, er fiel auch besonders überzeugend aus.

Mehr als doppelt so viele Torchancen, dazu 27:9 Schüsse (10:2 aufs Tor) und eine Passquote von knapp 90 Prozent unterstreichen den dominanten Auftritt gegen die Spurs, immerhin Tabellendritter. Die Handschrift des neuen Trainers Erik ten Hag wird immer deutlicher.

Allerdings: Das alles sollte nach dem Spiel niemanden mehr interessieren. Denn alles sprach wieder einmal von Cristiano Ronaldo. Der Superstar hatte zum wiederholten Mal von der Bank aus zusehen müssen. Eine Einwechslung zeichnete sich nicht ab, weshalb der Portugiese entschloss, das Weite zu suchen. Noch vor dem Schlusspfiff und obwohl United noch zwei Spielerwechsel offen hatte, ging der 37-Jährige in die Kabine, nachdem seine Kollegen Anthony Elanga und Christian Eriksen vom Trainer eingewechselt wurden.

Statt über die Leistung seines Teams zu sprechen, wurde Ten Hag auf seinen Star angesprochen. „Ich werde mich damit morgen beschäftigen. Jetzt feiern wir den Sieg“, sagte der Niederländer. Ob es eine Konversation gab? „Ich habe ihn gesehen, aber nicht mit ihm gesprochen.“

Wiederholungstäter

Gut möglich, dass Ronaldo den Bogen überspannt hat. Zumindest für das Spiel bei  Chelsea am Samstag wurde er aus dem Kader verbannt. Seit Wochen stellt der Portugiese seinen Frust offen zur Schau. „Das ist nicht zu akzeptieren, das ist so armselig“, sagte Englands Ex-Teamspieler und TV-Experte Gary Lineker nun.

Bereits im Juli im Test gegen Rayo Vallecano hatte Ronaldo nach seiner Auswechslung das Old Trafford zur Halbzeit verlassen. Schon damals bezeichnete Ten Hag die Aktion als „inakzeptabel“.

Gründe, ihn mehr spielen zu lassen, hat er scheinbar nicht. Wie die Analysten von Opta berechnet haben, macht United im Schnitt 2,25 Punkte pro Spiel, wenn Ronaldo nicht spielt. Mit ihm sind es nur 0,5 Zähler. Ohne Ronaldo wird auch mehr gelaufen. Im Schnitt 108,5 km pro Partie. Wenn er am Platz steht, sind es nur 98,5.

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