Beide Klubs aus Tel Aviv bestraft

Fan-Attacke, rote Karte, Platzsturm, Spielabbruch: Diese Szenen überschatteten vor einer Woche das brisante Stadtduell zwischen Maccabi und Hapoel Tel Aviv. Ein Fan von Hapoel Tel Aviv hatte am 3. November in der 34. Minute Maccabi-Spieler Eran Zahavi auf dem Rasen angegriffen. Der frühere Hapoel-Spieler hatte zuvor das 1:1 erzielt. Zahavi wehrte sich gegen die Attacken und wurde vom Referee des Feldes verwiesen. Nachdem Maccabi-Anhänger kurze Zeit später den Platz gestürmt hatten, wurde das Spiel abgebrochen. Der israelische Verband hat nun beide Vereine bestraft. Beiden Klubs wurden fünf Punkte abgezogen, drei davon auf Bewährung. Das Spiel wird als torloses Remis gewertet, Punkte werden aber keine vergeben. Hapoel erklärte bereits, Einspruch gegen das Urteil einlegen zu wollen. Dieses sei "unfair und sehr hart", ließ der Verein verlauten.

Politische Folgen

Der Abbruch hatte in Isreal hohe Wellen geschlagen. Die Polizei beschloss, 16 gefährdete Objekte (Fan-Treffs oder Häuser von Fußballern) zu schützen. Zahavi bekam einen Leibwächter. Im Parlament traten am nächsten Tag der Innen- und der Unterrichtsausschuss zu einer Sitzung zusammen, um über Maßnahmen zu beraten. Die Gesetzesinitiative, die für Gewaltakte auf dem Sportplatz bis zu zehn Jahre Gefängnis vorsieht, soll beschleunigt werden. Fast zeitgliech kam es auf der Straße vor dem Gerichtsgebäude, wo Festgenommene einem Richter vorgeführt wurden, wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Vereine. Besonders peinlich: Es war der Sohn eines Abgeordneten mitten unter den sich schlagenden Fans.