Austria: Zwischen Deutschkurs und Pflichtsieg

Austria: Zwischen Deutschkurs und Pflichtsieg
Unter der Woche büffeln die Austria-Legionäre Deutsch, am Samstag sollen sie gegen Mattersburg die richtigen Worte finden.

Pflichtsieg? "Vor dem Heimspiel gegen Admira hat man von einem Pflichtsieg gesprochen. Jetzt haben wir in zwei Spielen vier Punkte geholt und stehen vor dem nächsten Pflichtsieg." Trainer Thomas Letsch weiß mittlerweile, welche Ansprüche bei der Wiener Austria vorherrschen. Die Veilchen wollen sich mit einem Sieg über Mattersburg in die Länderspielpause verabschieden, und dort dann Kräfte sammeln für das Wiener Derby in Hütteldorf am 16. September.

Das torlose Remis in St. Pölten stellte die violette Seele zwar nicht zufrieden, dennoch sah der Coach positive Dinge. Ralf Muhr, der technische Direktor, spricht von kleinen Schritten. Ein weiterer soll gegen Mattersburg, das mit dem neuen Trainer Klaus Schmidt an den Verteilerkreis kommt, folgen. "Ich erwarte mir, dass man erkennbare Entwicklungsschritte sieht. Zeichen sind schon vorhanden", so Muhr.

Ewandro als Option

Weil Mattersburg mit dem neuen Coach schlechter auszurechnen ist, widmet sich Letsch noch mehr seiner Mannschaft als ohnehin. Das System gedenkt er wieder offensiver als in St. Pölten auszurichten, vielleicht mit drei Stürmern. Friesenbichler ist wegen einer Trommelfell-Verletzung fraglich, dafür ist Neuverpflichtung Ewandro spielberechtigt. Ob der Brasilianer zum Zug kommt, behält sich Letsch bis zum Spieltag vor.

Die sportliche Führung ist mit dem eingeschlagenen Weg und den Neuen durchaus zufrieden, noch fehlt dem Trainer aber "diese Selbstverständlichkeit, ein Spiel gewinnen zu können. Es geht um die Überzeugung. Dazu brauchen wir noch Erfolgserlebnisse." Ein Sieg über Mattersburg wäre freilich hilfreich.

Austria: Zwischen Deutschkurs und Pflichtsieg

Christoph Monschein sollte auch gegen Mattersburg gesetzt sein.

Nicht nur auf dem Platz zeigen die Neo-Austrianer, auch beim Deutschkurs sind die Legionäre mit Eifer dabei. Zwei Mal pro Woche büffeln sie mit einem Lehrer in der Generali Arena. Vor allem der Chilene Christian Cuevas, laut Muhr ein Sprachengenie, zeigt beachtliche Fortschritte. In der Vorsaison noch war der nicht verpflichtende Deutschkurs bei einigen Spielern nicht sehr beliebt. Manche kamen, wenn überhaupt, regelmäßig zu spät, oder spielten sich im Unterricht mit ihrem Handy. Letsch: "Diese Mannschaft hat einen tollen Charakter. Wenn ich die aktuelle Struktur und jene aus dem letzten Jahr vergleiche, da sind Welten dazwischen."

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