EL-Quali: Austria Wien und die Chance zur Krisenbewältigung

EL-Quali: Austria Wien und die Chance zur Krisenbewältigung
Apollon ist der erste Europacup-Gegner im neuen Stadion. Gesucht wird der Weg aus dem Tief.

Austria Wien ist derzeit sehr mit der Haushaltspflege beschäftigt. Da ist von Aufräumen und Ausbügeln die Rede.

Da kommt das Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen Apollon Limassol (20.30 Uhr, live ORF 1) gar nicht so ungelegen. Und vor dem Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde macht ein Blick auf die Statistik auch Mut, mehr Mut als die beiden absolvierten Meisterschaftsspiele. Die Wiener blieben in den jüngsten zehn K.-o.-Duellen unbesiegt. Kapitän Alexander Grünwald freut auch etwas Anderes: „Endlich können wir im Europacup im neuen Stadion spielen, das war ja in den vergangenen Jahren nicht der Fall.“

Der Schauplatz

 Am Donnerstag kommt es also zur Premiere. Die letzten Euro-Darbietungen fanden allesamt im Happel-Stadion statt. Das letzte Match mit internationaler Beteiligung in der alten Generali-Arena ging am 27. August 2013 über die Bühne – mit einer der schönsten Heimniederlagen. Roman Kienast traf kurz vor dem Ende zum 2:3 gegen Dinamo Zagreb, die Austria stand daraufhin in der Champions-League-Gruppenphase (Heimspiele wieder im Happel-Stadion).

Die Stimmung

Grünwald freut sich auf das Match, „weil wir Gelegenheit bekommen, die schlechten Liga-Spiele auszubügeln“. Nach dem 1:3 in Tirol und dem 0:3 gegen den LASK gab es erneut viele Gespräche. „Wir mussten gewissermaßen aufräumen“, sagt Trainer Christian Ilzer, der sich vor seine Spieler stellt. „Sie müssen an sich glauben, da helfen am besten Siege.“ Grünwald ergänzt: „Dass wir mehr draufhaben, haben wir in der Vorbereitung gezeigt.“

Das System

Ilzer wird auf jeden Fall an seinem Rautensystem festhalten. „Es kann sein, dass sich Kleinigkeiten ändern, aber wenn ich ein System komplett aufgebe, nur weil ich zwei Mal verloren habe, würde ich meine Glaubwürdigkeit verlieren. Ich bin sicher, dass bald alles greift.“

Das Personal

Max Sax und der Israeli Alon Turgeman trainieren wieder mit der Mannschaft, sind aber für das heutige Spiel eher noch kein Thema. Der niederländische Verteidiger Caner Cavlan, offensiv gefährlich, defensiv mit Schwächen, fällt länger aus. Stephan Zwierschitz und Thomas Ebner könnten in die Startelf zurückkehren, US-Mann Erik Palmer-Brown ist noch nicht spielberechtigt.

Fußball, Austria Wien - LASK

Die Bedeutung

„Wir wollen unbedingt in die Gruppenphase“, sagt Ilzer. Das würde nicht nur Prestige, sondern vor allem Geld bringen. Geld, das die Austria für etwaige Transfers dringen benötigen würde. Allein  für die Teilnahme an der Gruppenphase gibt es 2,9 Millionen Euro, dazu kommen Erfolgsprämien.

Der Gegner

Vor zwei Jahren setzte sich die Austria mit etwas Bauchweh gegen AEL Limassol durch, dieses Mal wartet Stadtrivale Apollon. In der Vorsaison war man in Zyperns Liga nach dem Grunddurchgang Zweiter, am Ende Dritter. Der Marktwert wird auf rund 17,45 Millionen Euro geschätzt, knapp unter jenem der Austria. Ilzer ist gewarnt: „Die Ergebnisse im Europacup zeigen, wie stark der Klub ist.“ Vor einem Jahr standen die Zyprer in der Gruppenphase – nachdem man den FC Basel ausgeschaltet hatte. Dort schlug man daheim Lazio Rom und Olympique Marseille. Trainer ist der 42-Jährige Sofronis Avgoutis, der bereits als Torhüter die längste Zeit seiner Karriere bei Apollon verbracht hat. „Das ist ein sehr emotionaler Typ“, sagt Ilzer.

Mehr Kopfzerbrechen bereitet ihm das Team: „Apollon ist sehr spielstark und verfügt über viele erfahrene Spieler. Auf den Seiten verfügen sie über schnelle Spieler, die ständig Druck machen.“

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