Austria-Torschützin Schiechtl: "Wir sind immer selbstbewusster geworden"

Austria-Torschützin Katharina Schiechtl beim Freistoß
Reaktionen nach dem 2:0-Sieg bei der Weltpremiere der Austria-Frauen gegen Glasgow City FC.

Von Anna Kostka

Am Mittwochabend wurde violette Geschichte geschrieben. Die Austria steht in einem Finale, wenn auch nur vom Mini-Turnier zur Champions-League-Qualifikation. Das Horr-Stadion verwandelte sich dafür in eine einzigartige Kulisse. Das Frauenteam feierte vor einer Rekordkulisse von 2.240 Fans einen 2:0 Sieg gegen den schottischen reinen Frauenverein Glasgow City FC

„Man hat die besondere Stimmung im Stadion gespürt, und mit jeder Balleroberung sind wir selbstbewusster geworden“, erklärte Torschützin Katharina Schiechtl nach der Partie.

Das intensive Pressing zahlte sich aus, die Energie von den Tribünen übertrug sich direkt auf den Platz. Mit jedem gewonnenen Zweikampf wuchs die Sicherheit der Veilchen und am Ende auch der historische Triumph.

Die erste Halbzeit verlief noch etwas holprig und es ging mit einem 0:0-Zwischenstand zur Pause. Doch die Veilchen bestimmten von Beginn an das Match, waren besser im Spiel und kamen häufiger zu Torchancen als Glasgow City. Sie ließen die Schottinnen nicht ins Spiel kommen und verlagerten die Partie ins gegnerische Drittel. Nach der Halbzeit startete die Austria noch energischer und selbstbewusster aufs Feld. In der 49. Minute zirkelte Katharina Schiechtl einen Freistoß gekonnt über die Mauer ins Tor. Die Stimmung trug die Mannschaft weiter nach vorne. Glasgow wurde nervöser, suchte den Ausgleich und kam zu Chancen, scheiterte aber an der stabilen Abwehr der Austria. In der 93. Minute rundete Maria Olsen mit dem 2:0 den Sieg perfekt ab.

FUSSBALL/CHAMPIONS LEAGUE/FRAUEN/QUALIFIKATION/2. RUNDE/HALBFINALE:  GLASGOW CITY FC - FK AUSTRIA WIEN

Jubel bei den Austria-Frauen: Einen Schritt näher an der Champions League

Trainer Stefan Kenesei zeigte sich nach Abpfiff stolz und zufrieden. Die Austrianerinnen hatten die starken Gegnerinnen mit ihrem Pressing unter Kontrolle, auch wenn es kräftezehrend war. Nun heißt es regenerieren, um am Samstag gegen Minsk alles zu geben. „Wir wollen natürlich das Finale der zweiten Qualifikationsrunde gewinnen und werden unser Bestes geben“, so Kenesei. Mit frischer Energie und angepasster Taktik soll auch dieses Spiel erfolgreich werden. Besonders gefreut hat ihn der Zuschauerrekord, denn er steht in starkem Kontrast zu den Anfangsjahren, als nur sehr wenige Fans ins Stadion kamen. Für den Verein und den Frauenfußball ist das eine große Bereicherung, da junge Talente sehen, dass man auch in Österreich internationale Spiele haben kann und dafür nicht ins Ausland wechseln muss.

"Nichts zu verlieren"

„Wir sind mit dem Gedanken, nichts verlieren zu können, in das heutige Spiel gegangen, und das hat uns einen klaren Vorteil gegeben. Unser Ziel war es, hohe Bälle zu vermeiden und den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Das ist uns gelungen“, erklärte Schiechtl

Damit ist die Tür in die Champions League ein Stück weiter offen. Am Samstag empfängt die Austria im eigenen Stadion den FC Minsk. Der Turniersieger zieht in die 3. Qualifikationsrunde der Champions-League ein, während der Verlierer des Finales in die 2. Runde des neuen Europacup-Bewerbs ‚Women’s Europa Cup‘ wechselt.

Auch ÖFB-Frauen im Horr-Stadion

Das Horr Stadion in Favoriten (Generali Arena) bildet sich immer mehr zu einer Heimstätte des Frauenfußballs. Wie am Donnerstag bekannt wurde, bestreitet Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam das entscheidende Rückspiel im Nations-League-Play-off gegen Tschechien am 28. Oktober (18 Uhr) ebenfalls am Verteilerkreis im statt. 

Vier Tage vor dem Duell in der Heimstätte der Wiener Austria, am 24. Oktober, treffen die beiden Teams im rund 8.000 Zuschauer fassenden Miroslav-Valenta-Stadion in Uherské Hradiště (17.30), nur rund 160 Kilometer entfernt von Wien, aufeinander. 

Die ÖFB-Frauen wollen sich dabei den Verbleib in der Liga A sichern.

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