Austria gegen Sturm: Ein Wiedersehen mit viel Brisanz

Austria gegen Sturm: Ein Wiedersehen mit viel Brisanz
Rekordsieger Austria trifft auf Titelträger Sturm Graz – und damit James Jeggo auf seinen Ex-Klub.

Es ist nicht leicht, in ein emotional besonderes Spiel zu gehen, als wäre es wie jedes andere. „Dennoch versuche ich es, auch wenn die Konstellation für mich schon speziell ist.“ James Jeggo nennt sich seit dem Sommer Austrianer und trifft in der zweiten Runde des UNIQA-Cups auf seinen Ex-Klub Sturm Graz (20.45 Uhr, live ORF eins), der Rekord-Cupsieger empfängt den Titelverteidiger.

Ob der jüngst wieder fit gewordene Jeggo mit von der Partie ist, entscheidet Trainer Thomas Letsch erst am Spieltag. Am Dienstag noch besprach er mit seinen Assistenten bis zu zehn denkbare Aufstellungen, die richtige soll nun gefunden werden. „Ich bin bereit“, tönt der 26-jährige Australier selbstbewusst und auch mit einem Schuss Erleichterung.

Denn kaum bei der Austria, riss bei ihm auch schon die Syndesmose und verlagerte sich sein Arbeitsplatz ins Reha-Zentrum. „Bisher habe ich von Wien nicht viel gesehen. Zuerst war ich mit dem Team im Trainingslager, danach war ich damit beschäftigt, wieder fit zu werden“, sagt er grinsend. Dennoch fühlt er sich mit seiner Frau in der Hauptstadt pudelwohl, seine Wohnung im 4. Bezirk ist nur einen Steilpass vom Zentrum entfernt.

Das große Ziel

Im zentralen Mittelfeld wird er künftig auch bei der Austria die Fäden ziehen, sein Auftritt über 45 Minuten gegen den LASK war die Ouvertüre zum herbstlichen Hauptakt. „Der Cup ist unser Ziel, in dem Bewerb geht es nur um den Titel und sonst nichts“, weiß Jeggo. „Das Spiel gegen Sturm ist ein echter Schlager, auch wenn beide Klubs derzeit den Erwartungen hinterherhinken.“

Freundschaften müssen heute für 90 oder gar 120 Minuten ruhen. „Die Kontakte sind weniger geworden.“ Ab und zu tauscht sich Jeggo noch mit Fabian Koch aus. „Aber meist über Privates.“

Neben Jeggo verfügt Trainer Letsch noch über andere Spieler mit Sturm-Vergangenheit wie Matic, Madl, Edomwonyi und Schoissengeyr. Umgekehrt wiederum trugen Siebenhandl, Hosiner und Koch einst Violett. „Wir haben unsere Spieler nicht nach besonderen Informationen über den Gegner gefragt“, verrät Letsch, der für das heutige Spiel nur ein Ziel kennt: „Aufstieg. Weil in dem Bewerb nur der Cupsieg Sinn macht. Es ist doch gleich, ob ich in der ersten Runde oder im Halbfinale ausscheide.“ Zumal das Cup-Finale 2019 in der Generali-Arena stattfindet und der Cupsieger einen Fixplatz in der Gruppenphase der Europa League erhält.

Die schwache Leistung beim 0:3 gegen den LASK haben die Violetten analysiert, sachlich und ruhig. Letsch: „Ich bin grundsätzlich keiner, der draufhaut und laut wird, um Wirkung zu erzeugen.“ Sein Resümee: „Es war ein ganz spezielles Spiel mit je einer echten Torchance. Der LASK hat uns sein Spiel aufgedrückt, das muss uns langfristig eine Lehre sein. Wir müssen gegen solche Gegner viel dominanter unser Ding durchziehen. Das Spiel gegen Sturm Graz wird aber ohnehin ein anderes als jenes gegen den LASK.“

Spielerische Note

Die Austrianer erwarten die Steirer nicht so aggressiv im Pressing wie noch den LASK. „Die Linzer haben bewusst lange Bälle gespielt und dann die abprallenden Bälle gewonnen. Wir brauchen wiederum im Spiel nach vorne mehr fußballerische Lösungen. Hinten stehen wir recht stabil, aber allzu viele Tore haben wir in dieser Saison noch nicht erzielt“, weiß selbst Thomas Letsch.

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