Auf Fehlersuche: Die Fragezeichen bei Rapid bleiben

Gemeinsam? Strebinger wurde öfters allein gelassen
Nach dem glücklichen 2:1 gegen Altach wird mehr „Überzeugung und Bereitschaft“ gefordert. Viele Fragen bleiben offen.

Das gibt’s so wohl nur bei Rapid: Obwohl der angepeilte Pflichtsieg eingefahren wurde, bleiben nach dem 2:1 gegen Altach sowohl der Grant als auch die Verunsicherung Stammgast in Hütteldorf. Grund dafür ist ein Auftritt, der viele Fragen offen gelassen hat.

Ein ebenso verärgerter wie nachdenklicher Trainer Didi Kühbauer stellt die für ihn wichtigste: Warum funktioniert das Spiel gegen den Ball nicht?

Auf Fehlersuche: Die Fragezeichen bei Rapid bleiben

„Jeder weiß, was gegen den Ball zu tun ist. Das trainieren wir. Ein paar Spieler waren aber nicht dabei, wenn es um die Defensivaufgaben gegangen ist. Das ärgert mich maßlos.“

Systemfrage

Eine mögliche Antwort wäre das 3-1-4-2-System und dessen Kompatibilität mit den Freigeistern Murg und Knasmüllner. Richard Strebinger, der als Tormann einen guten Blick auf die Löcher vor ihm hat, widerspricht: „Es liegt nicht am System. Da hat jedes Vor- und Nachteile. Ich kann mich an die vielen Fragen erinnern, ob das 4-2-3-1 gut genug ist für uns und ob wir mehr Variabilität brauchen.“

Genug Geduld?

Der Matchwinner plädiert für mehr Geduld: „Ob ein System wirklich passt, kann man erst nach zehn, 15 Spielen beurteilen.“ Das würde auch die Frage nach den fehlenden Automatismen beantworten. Kühbauer stellt seinen Technikern jedenfalls die Rute ins Fenster: „Nach vorne spielen ist das Schönste, klar. Aber auch wunderbare Fußballer müssen gegen den Ball arbeiten.“ Wobei Murg – der im Frühjahr noch ausdrücklich von Kühbauer für seine verbesserte Defensivarbeit gelobt worden ist – offenbar vom andauernden Transferpoker belastet wirkt.

Schlechte Positionierung

Ein weiteres Fragezeichen ergibt sich aus der spielerischen Überlegenheit von Altach. Kurioserweise zeigten die Vorarlberger eine Art Barisic-Fußball, wie er unter dem aktuellen Sportdirektor von 2013 bis 2016 bei Rapid üblich war. Das von Trainer Pastoor oft zitierte „Positionsspiel“ war viel besser als beim Sieger. „Mit Ballzirkulation nach vorne zu kommen, war eigentlich unsere Idee“, gestand Kühbauer ein.

Auf der Suche nach Antworten fallen zwei Wörter. Sowohl Kühbauer als auch Strebinger betonen sie: „Überzeugung und Bereitschaft.“ Beides war nicht so vorhanden wie gewünscht.

Ausnahme Fountas

Eine Ausnahme ist natürlich die aktuelle Punkteversicherung Taxi Fountas. Strebinger sagt: „Taxi zeigt vom ersten Tag an, dass er ein sehr, sehr guter Spieler mit extrem viel Power und Überzeugung ist.“

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Fountas war mit zwei Toren Matchwinner gegen Altach.

Fehlt einigen Mitspielern die „Überzeugung“, weil der Druck zu groß ist, das System nicht passt, die Einstellung fehlt oder Rapid einfach mehr Geduld braucht? Beim schwierigen Dreiakter (Sturm in Graz, LASK, Derby) wird es zumindest auf einige der Fragezeichen Antworten geben.

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