Argentinien-Goalie Martínez: Vom Spätstarter zum WM-Erfolgsgaranten

FIFA World Cup Qatar 2022 - Semi Final - Argentina v Croatia
Emiliano Martínez ist erst seit Juni 2021 Argentiniens Nummer eins und hat schon das zweite große Turnier im Visier.

Damián Emiliano Martínez wird in seiner Heimat Argentinien liebevoll „Dibu“ gerufen, weil der Hauptdarsteller der argentinischen Cartoon-Telenovela „Mi familia es un dibujo“ Sommersprossen hatte, so wie der kleine Emiliano, der in England aber nur Emi genannt wird.

Der 30-Jährige aus Mar del Plata kam mit 14 Jahren zu Independiente im 400 Kilometer entfernten Buenos Aires. Mit 18 Jahren holte Arsenal den 1,95 Meter großen Tormann nach London. Doch der Durchbruch blieb aus, Martínez wurde immer wieder verliehen. Oxford, Sheffield Wednesday, Rotherham, Wolverhampton und Reading lauteten seine Stationen. Dort stand er in Reading erstmals für längere Zeit im Tor. Arsenal holte ihn zurück, er durfte kurzfristig den Deutschen Bernd Leno ersetzen. Dennoch wurde er im Sommer 2020 an Aston Villa für die stolze Summe von rund 21,5 Millionen Euro verkauft.

Messi als Fan

Sein Wechsel zu Aston Villa brachte ihn in der Premier League in den Fokus. Dort erhielt er in seiner Debütsaison 38 Einsätze und wurde von den Fans zum Spieler der Saison gewählt. Aber vor allem sein Status als Nr. 1 im argentinischen Team hob ihn auf ein neues Level. Lionel Messi gehören die meisten Schlagzeilen, aber auch der Superstar ist ein Fan seines Tormanns.

Sein Debüt im Team gab Martínez erst im Jahr 2021, mit 29 Jahren. Sergio Ramos hatte seine Karriere beendet, und Teamchef Lionel Scaloni war von Willy Caballero nicht überzeugt. Gut einen Monat nach seinem Debüt siegte er mit Argentinien bei der Copa América 2021. Er spielte in sechs von sieben Partien und wurde als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. Schon dort hat er seine Qualität im Elferschießen gezeigt und gegen Kolumbien den Finaleinzug festgehalten.

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Martínez lebt jetzt schon zwölf Jahre in Europa, spricht Portugiesisch und Englisch und versteht Italienisch. Dennoch hat er seine Heimat nie aus den Augen verloren: „Wir haben das für 45 Millionen Argentinier gemacht. Unserem Land geht es wirtschaftlich im Moment so schlecht, deshalb ist ein kleines bisschen Freude so schön gerade.“

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