Antrag auf geheime ÖFB-Wahl? "Sehe keinen Beigeschmack"

FUSSBALL: PK BUNDESLIGA VOR SAISONSTART
Die Bundesliga hätte bei der Wahl von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer gerne geheim votiert. Vorstand Ebenbauer sagt, warum.

Einstimmig wurde Klaus Mitterdorfer am Samstag zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt. Ob die Geschlossenheit darauf zurückzuführen ist, dass vor der Wahl ein Antrag von Interimspräsident Johann Gartner auf eine geheime Abstimmung abgelehnt wurde? Mitterdorfer selbst sagt über den Antrag: „Da versuche ich, drüber zu stehen. Ich gehe meinen Weg und versuche, alle mitzunehmen.“

Alle, also auch die Bundesliga. Mit vier von 13 Stimmen sind die Vertreter des Profifußballs gewichtig vertreten. Und auch sie waren für eine Geheimwahl.

Was man denn zu verheimlichen hatte, wollte der KURIER von Liga-Vorstand Christian Ebenbauer wissen. „Gar nichts. Der Stimmführer der Bundesliga, Philip Thonhauser, ist der Meinung, dass es ein demokratisches Grundprinzip von Wahlen ist, dass man geheim abstimmen kann. Wie es weltweit ist in Demokratien.“

Dabei hatte sich Thonhauser bereits im Mai gegenüber der Kronen Zeitung festgelegt, Mitterdorfer zu wählen, „um ihm die Möglichkeit zu geben, mit breitem Rückenwind zu starten.“ Aber passt die Ansage vom breiten Rückenwind zum Wunsch nach einer geheimen Abstimmung? Ebenbauer: „In jeder Hinsicht, weil das Stimmverhalten der Bundesliga nicht anders ausgesehen hätte.“

Im Wahlausschuss im April jedenfalls war das Stimmverhalten noch ein anderes. Damals hatte die Bundesliga nicht für Mitterdorfer votiert, sondern sich enthalten. Wohl, weil man KURIER-Informationen zufolge mit Diana Langes-Swarovski eine eigene Präsidentschaftskandidatin forcieren wollte. Eine schlechte Optik ortet Ebenbauer ob des Antrags auf geheime Wahl nicht. „Ich sehe keinen Beigeschmack. Es gibt überhaupt keine Vorbehalte, weil es ein einstimmiges Wahlergebnis gibt.“

Mitterdorfer ist jedenfalls wichtig, „dass man spürt, dass es Eitelkeiten und Machtspiele nicht mehr gibt.“ Wie weit der Weg dahin ist, wird sich weisen.

300 Kilometer legt der Kärntner am Dienstag zurück, wenn er seinen Urlaub dazu nützt, um in Wien die Mitarbeiter der ÖFB-Geschäftsstelle zu treffen und die zerstrittenen Geschäftsführer zu einem Sechs-Augen-Gespräch bittet.

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