AEK Athen droht der Untergang
Es ist das gleiche Prinzip wie bei den großen Problemen Griechenlands. Über Jahre hinweg sind Millionen verschwunden. Und die Fans wissen das. Wo ist das Geld?“, fragt sich nicht nur AEK-Ex-Trainer Ewald Lienen. Der Deutsche hatte den Klub aus der griechischen Hauptstadt bis Anfang April noch betreut.
Drei Klubs dominierten den griechischen Fußball seit Jahrzehnten: Olympiakos Piräus, Panathinaikos Athen und AEK Athen. Nun hat es einen der großen drei der Superliga erwischt.
Nach einem Spielabbruch wurde der elfmalige Meister AEK hart bestraft. Der Liga-Disziplinarausschuss wertete das Spiel gegen Panthrakikos 0:3. Zudem wurden dem Klub drei Punkte für diese und dazu noch zwei für die nächste Saison abgezogen.
Damit ist AEK eine Runde vor Schluss bei fünf Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz sportlich nicht mehr zu retten. Die Athener kündigten zwar Berufung gegen das Urteil an, die Erfolgsaussichten werden in Griechenland aber als äußerst gering eingeschätzt.
Geldverschwendung
Der Abstieg von AEK ist das Produkt einer jahrelangen Misswirtschaft. Der Klub wollte im Kampf gegen die Rivalen Olympiakos und Panathinaikos mithalten und holte Spieler, die man sich gar nicht leisten konnte. 2007 verpflichteten die AEK-Bosse mit dem Brasilianer Rivaldo sogar einen Weltstar.
Doch sportlich hatte AEK gegen Panathinaikos und besonders Serienmeister Olympiakos nichts zu bestellen. Der Erfolg, abgesehen von einem Cupsieg 2011, blieb aus. Und bald zeigte sich, dass der Verein sich den finanziellen Aufwand in Zeiten der Wirtschaftskrise nicht leisten kann. Der Schuldenberg wuchs und wuchs.
Mittlerweile sollen AEK allein Steuerschulden in der Höhe von 18 Millionen Euro drücken. Eine exorbitante Summe, wenn man bedenkt, dass die jährlichen Einnahmen aus Eintrittskarten, Sponsoring und Fernsehrechten zuletzt gerade einmal sieben Millionen Euro betragen haben. Dazu sollen Millionen Euro aus Spielertransfers in dunklen Kanälen verschwunden sein. Vieles deutet darauf hin, dass AEK von ehemaligen Klubverantwortlichen systematisch ausgeplündert worden ist.

Platzsturm
Der AEK-Fans verloren völlig die Contenance. Immer wieder gab es Attacken auf die Spieler, mehrmals wurde das Trainingsgelände besetzt. Endgültig lief das Emotions-Fass am vergangenen Sonntag über. Gegen Panthrakikos stürmten beim Stand von 0:1 in der 87. Minute Hunderte das Spielfeld des Athener Olympiastadions.
Lienen sieht das Ende seinen ehemaligen Arbeitgebers gekommen: „Bei einem Abstieg wird AEK Insolvenz anmelden müssen. Da kann es keine Zukunft geben.“
Hooligans in Rage
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