100 Jahre ÖFB-Cup: Als Rapid der Admira mit 0:8 unterlag

Party-Schreck: Stockerau-Trainer Willy Kreuz verwehrte 1991 Rapid den Titel.
Ein Streifzug durch die lange Final-Geschichte eines Bewerbs, der immer für eine Überraschung gut war.

Mit dem Festakt im Wiener Museumsquartier beging Österreichs Fußballbund am Dienstag das Jubiläum „100 Jahre ÖFB-Cup“. Ursprünglich war das Finale im Stadion der Wiener Austria geplant gewesen, darum übersiedelte die Gala nicht auch nach Kärnten. Vor dem Finale am 1. Mai zwischen Salzburg und Rapid im Klagenfurter Wörthersee-Stadion blickt der KURIER zurück auf die Cup-Final-Highlights …

  • Die Premiere

3:0 gewann Rapid das erste ÖFB-Cup-Finale am 6. Juli 1919 gegen den Sport-Club. 12.000 Fans waren am heute nicht mehr existierenden WAF-Platz gegenüber des Hütteldorfer Bahnhofs dabei. Zwei Tore erzielte mit Josef Uridil Österreichs erster Fußballstar.

  • Das Torfestival

8:6 n.V. endete das torreichste Finale. Der Wiener Amateur-SV (so hieß die Austria damals) gewann dieses 1924 gegen Slovan Wien. Ob Ferdinand Swatosch II oder Viktor Hierländer I auf der Simmeringer Had das Tor der Amateure zum 8:6 geschossen hat, wird wohl für immer ungeklärt bleiben.

  • Die Demontage

8:0 lautet der bis heute höchste Sieg in einem österreichischen Cup-Finale. 32.000 Zuschauer sahen 1934 im Wiener Stadion, wie die Admira die Rapidler deklassierte. Toni Schall und Willy Hahnemann erzielten je drei Tore für den damals noch in Jedlesee beheimateten Sieger.

  • Der Münzwurf

Die Austria ist mit 27.Titeln ÖFB-Cup-Rekordsieger. Der glücklichste Erfolg war jener 1967 als zwei Finalspiele ausgetragen wurden: Nach einem 1:2 im Hinspiel beim LASK wurde das Rückspiel 1:0 gewonnen. Da es noch keine Auswärtstorregel gab, fiel die Entscheidung durch einen Münzwurf, den Schiedsrichter Dr. Bauer auf der Hohen Warte noch dazu wiederholen musste.

  • Die Wiener Krimis

6:5 i.E. und 6:4 n.V. endeten zwei legendäre Finalspiele zwischen Rapid und Austria 1985 und 1986 im ehemaligen Hanappi-Stadion. Das erste Duell gewann Grün-Weiß, weil Ewald Türmer als elfter Elferschütze als Erster scheiterte. Das zweite ging nach spektakulärer Verlängerung an die Violetten. Nach 90 Minuten war es 3:3 gestanden.

  • Die Zwergenaufstände

1988 erlebte Ernst Happel als FC-Tirol-Trainer seines blaues Cup-Wunder: Dank eines Auswärtstores von Erwin Wolf beim 1:3 im Finalrückspiel am alten Tivoli wurde Zweitligist Krems Cupsieger. Die Wachauer hatten das erste Duell 2:0 gewonnen. Mit Stockerau (2:1 im Finale 1991 gegen Rapid) und dem FC Kärnten (2:1 n.V. gegen den FC Tirol 2001) wurden noch zwei Zweitligisten Cupsieger. 2013 schaffte Pasching sogar als Drittligist dieses Kunststück – 1:0 im Finale im Happel-Stadion gegen Meister Austria.

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