Österreich jubelt gegen Norwegen über den Einzug ins EM-Viertelfinale
Kurz nach 20.30 Uhr englischer Zeit brandete riesiger Jubel im Stadion auf. Nicole Billa hatte zum 1:0 eingeköpfelt, das EM-Viertelfinale war ganz nah. Norwegen brauchten jetzt zwei Tore zum Aufstieg. Es gelang nicht einmal eines. Um 21.52 Uhr brachen dann alle Dämme. Österreich hatte wie schon 2017 die Vorrunde überstanden, Spielerinnen und Betreuer lagen sich in den Armen.
Teamchefin Irene Fuhrmann vertraute wieder ihrem Stamm aus den ersten beiden Gruppenspielen. Laura Wienroither rückte auf ihre Position als rechte Außenverteidigerin. Und im offensiven Mittelfeld lief Laura Feiersinger wieder von Beginn an auf.
ÖSTERREICH – NORWEGEN 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 (37.) Billa.
Gelbe Karten: Hickelsberger-Füller, Wenninger bzw. Keine.
Österreich: Zinsberger - Wienroither, Wenninger, Schnaderbeck, Hanshaw - Zadrazil, Puntigam, Feiersinger - Hickelsberger-Füller (72. Makas), Billa (88. Georgieva), Dunst.
Norwegen: Pettersen - T. Hansen, Mjelde, Bergsvand, Blakstad (82. Haug) – Maanum (86. Risa), Syrstad Engen – Eikeland (64. Ildhusoy), Graham Hansen, Reiten – Hegerberg.
Österreich hatte in den ersten beiden Gruppenspielen den EM-Fahrplan umgesetzt. Gegen England hat man sich teuer verkauft und knapp verloren; gegen Nordirland hatte man gewonnen, weshalb es gegen Norwegen eine Alles-oder-Nichts-Partie gab– für beide Nationen. Das Viertelfinale war in Griffweite.
Engagierter Start
Österreich begann recht schwungvoll, schon in der vierten Minute kontrollierte der Videoschiedsrichter eine Attacke an Billa im Strafraum, aber es gab keinen Elfer. So wurde verhindert, dass sich Norwegen mit einer Startoffensive für das 0:8 gegen England rehabilitieren konnte. „Wir wollen uns unseren Stolz zurückerkämpfen und Norwegen in einem besseren Licht präsentieren“, hatte Stürmerstar Ada Hegerberg versprochen.
Und gerade sie tat sich schwer, wirkte genervt von der konsequenten Deckungsarbeit vor allem von Carina Wenninger. Hegerberg machte vorerst ungewohnt viele Abspielfehler. Die Österreicherinnen hielten Norwegen nicht nur vom eigenen Tor weg, sondern eroberten mit gutem Pressing den Ball in gefährlichen Zonen. Ein Schuss von Feiersinger rutschte Torfrau Pettersen über die Finger, prallte aber von der Latte zurück in den Strafraum (12.).
Nach einer Ruhephase passte Hickelsberger-Füller auf Billa, deren Schuss von Torfrau Pettersen nach vorn abgewehrt wurde, aber keine österreichische Abnehmerin fand (34.). Ganz anders nach einem Ballgewinn von Feiersinger und der Flanke von Hanshaw, die über den Kopf von Bill den Weg ins norwegische Tor fand (37.).
Damit ging es in die Pause, nun musste sich Norwegen etwas einfallen lassen. Aber die Ideen blieben aus, die Österreicherinnen aber zeigten sich weiter aktiv und spielfreudig. Die österreichischen Fans sangen „Immer wieder Österreich“ und ließen die Welle durch das Stadion rollen.
Die Sensationen gegen WM-Viertelfinalist Norwegen rückte immer näher. Und plötzlich stand Makas allein im Strafraum, aber Pettersen verhinderte die endgültige Entscheidung (72.). Im Finish gab es noch zwei heikle Situationen, die aber geklärt werden konnten.
Die Deutschen konnten sich in aller Ruhe ihren Gegner anschauen. Der Sieger der Gruppe B kann heute gegen Finnland etliche Stammkräfte schonen.
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