Absolut! Nicht nur die Vikings haben vollauf überzeugt, auch die Raiders Tirol sind direkt in der ELF angekommen und haben dazu beigetragen, dass wir die Qualität weiter steigern konnten. Hinzu kommt, dass in Wien und Innsbruck eine Organisation mit tollen Leuten hinter den Teams steht. Wir sind stolz, sie dabei zu haben.
Die zweite Saison der ELF ist fast vorbei, wie ordnen Sie das Niveau ein?
Wir sind im Sommer 2021 angetreten, um die beste Liga in Europa zu werden. Das ist uns aus dem Stand gelungen. Das Niveau ist in der zweiten Saison definitiv noch einmal gestiegen. Die Leistungsdichte ist höher.
Nächstes Jahr kommen vier Teams dazu. Wie sieht der weitere Plan aus, wie schnell wird die ELF wachsen?
Wir sind im zweiten Jahr von acht Teams aus drei Nationen auf zwölf Teams aus fünf Nationen gewachsen. In der Saison 2023 kommen Italien mit Mailand, die Schweiz mit Zürich, Ungarn mit Fehervar sowie München dazu, dann sind es schon 16 Teams aus acht Nationen. Bis 2025 wollen wir 24 Franchises am Start haben. Wir sind in guten Gesprächen. Von Finnland, Schweden, Tschechien oder Dänemark über Frankreich bis hin nach Großbritannien können wir uns einiges vorstellen.
Warum, glauben Sie, wird sich die ELF im Gegensatz zu früheren europäischen Ligen auf Jahre etablieren?
Ich denke, jedem ist schon jetzt bewusst, dass wir es sehr ernst gemeint haben, als wir zum Start gesagt haben, dass wir den American Football in Europa auf ein neues Level bringen und den Sport auch auf unserem Kontinent professionalisieren wollen. Natürlich unterlaufen uns noch immer Fehler, aber daraus lernen wir. Die ELF wird in Deutschland, in Österreich, in Polen, in Spanien und in der Türkei im Free-TV übertragen, wir haben mehr als 100.000 Follower auf unseren Social-Media-Kanälen. Und da sollte man nicht vergessen, dass diese Liga erst rund ein Jahr alt ist.
Ist die Liga finanziell ein Gewinn-Modell?
Als Zeljko Karajica (Anm.: Gesellschafter und Geschäftsführer der ELF) und ich im Frühjahr 2020 das erste Mal zusammensaßen und es so richtig ernst wurde, war uns klar, dass wir in den ersten Jahren investieren müssen, um die Liga so hinzustellen, wie wir uns das vorstellen. Das ist ein Prozess, in dem wir uns befinden. Schon jetzt haben wir tolle Sponsoren, aber auch in diesem Bereich müssen wir uns noch deutlich steigern. Aber wir sind sehr zuversichtlich, denn das Feedback ist positiv und Football ist definitiv ein Sport, der aus der Nische herausgewachsen ist.
Mit Bernhard Raimann hat gerade der erste Österreicher (der kein Kicker ist) in der NFL debütiert. Wie haben Sie ihn bis jetzt gesehen und was trauen Sie ihm zu?
Ich halte sehr viel von Bernhard Raimann. Nicht umsonst war er von einigen Draft-Experten als einer der Top-Tackles gerankt und ich bin davon überzeugt, dass er eine lange und gute Karriere in der NFL vor sich hat.
Erwarten Sie in den nächsten Jahren mehr europäische Spieler in der NFL? Kann die ELF als Sprungbrett dienen?
Die European League of Football ist sofort zu einem Sprungbrett in die NFL geworden. Wir hatten schon in der ersten Saison 14 Spieler beim International Combine in London, mit Marcel Dabo und Adedayo Odeleye haben zwei von ihnen Verträge erhalten. In diesem Jahr wurden 13 Spieler eingeladen, mit Tobias Rodlauer und Lucky Ogbevoen sind auch zwei Österreicher dabei, die Raimann in die beste Liga der Welt folgen könnten.
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