Doping-Skandal: Verfahren gegen Erfurter Sportarzt eingeleitet

Doping-Skandal: Verfahren gegen Erfurter Sportarzt eingeleitet
Die österreichischen Langläufer Hauke, Baldauf und Dürr sollen bei dem Mediziner Eigenblutdoping praktiziert haben.

Die Landesärztekammer Thüringen hat ein sogenanntes Berufsrechtsverfahren gegen den Erfurter Sportarzt Mark S. eingeleitet. Das bestätigte eine Kammersprecherin am Donnerstag in Erfurt. Aus den Akten der Staatsanwaltschaft München gehe hervor, dass der mutmaßliche Drahtzieher eines Doping-Netzwerks vermutlich massiv gegen die Berufsordnung verstoßen habe. Zuerst hatte der MDR darüber berichtet.

Mit einem berufsrechtlichen Ermittlungsverfahren solle geklärt werden, inwieweit der 41-Jährige gegen die Berufsordnung verstoßen habe, sagte die Kammersprecherin. Je nach Ergebnis der Ermittlungen könne dann eventuell ein Berufsgerichtsverfahren beim Verwaltungsgericht Meiningen eingeleitet werden. Dies könne als härteste Strafe den Entzug der ärztlichen Zulassung aussprechen. Ohne Approbation dürfte S. nicht mehr als Arzt arbeiten.

In U-Haft

Mark S. sitzt in München in Untersuchungshaft. Bekannt ist bisher, dass mindestens 21 Sportler aus acht Nationen und fünf Sportarten verbotenes Eigenblut-Doping bei dem Sportarzt praktiziert haben sollen. Unter ihnen mit den Langläufern Max Hauke, Dominik Baldauf und Johannes Dürr sowie den Radprofis Stefan Denifl und Georg Preidler zumindest fünf Österreicher, die Geständnisse abgelegt haben.

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