"Das ist eine Katastrophe"

"Das ist eine Katastrophe"
Die Niederlage von Sturm gegen Larnaka war peinlich, der Becherwurf auf den Schiedsrichter-Assistenten ein Skandal.

Die italienische "Gazzetta dello Sport" hat die Meldung auf der Startseite ihrer Homepage, auf Spiegel-Online sind die Vorkommnisse von Graz die wichtigste Fußball-Nachricht, sogar die englische "Sun" widmet Sturm einen riesigen Artikel. Treffender Titel: "Unacceptable!"

Mit dem Becherwurf eines Grazer Stadionbesuchers auf den Schiedsrichter-Assistenten hat der österreichische Vizemeister über Nacht traurige Berühmtheit erlangt. Angesichts dieses Skandals ging sogar die sportliche Peinlichkeit der 0:2-Heimniederlage gegen Larnaka unter. Sturm-Coach Heiko Vogel wollte erst gar nicht viele Worte über die desaströse Leistung seiner Mannschaft verlieren. "Das hat auf keinem Fußballplatz der Welt etwas zu suchen", sagte der Deutsche, "ich möchte die besten Genesungswünsche an den Schiedsrichter-Assistenten übermitteln. Das hat mich mehr bewegt als die sportliche Seite."

Bereits kurz nach dem Spiel ließ der Klub auf seiner Homepage ein offizielles Statement verlautbaren. „Dieses Verhalten eines Fans beim heutigen Europa League-Spiel ist auf keinen Fall zu akzeptieren. Das schadet dem Ansehen des Fußballs und uns als Klub. Wir versuchen immer, Fußball als ein positives Fest zu sehen und genau gegen diese Dinge vorzugehen. Fair Play steht bei uns an erster Stelle. Es tut uns leid, dass wir heute viele Fußballfans enttäuscht haben. Der Becherwerfer wurde gefasst. Es werden die möglichen Strafausmaße geprüft und anlassbezogen bis hin zu Regressforderungen sanktioniert.“

Sturm-Präsident Christian Jauk fürchtet nach dem Vorfall schwere Sanktionen seitens der UEFA. Doch noch viel schlimmer wiegt für ihn der Imageschaden, den der Grazer Traditionsverein erlitten hat. "Viel Aufbauarbeit der letzten Jahre sind an diesem Abend leider verloren gegangen. Es wird Zeit brauchen, diesen Tag zu verdauen", meinte Jauk.

Auch die Grazer Spieler reagierten mit Entsetzen auf den Becherwurf. "Das ist eine Katastrophe und darf nicht passieren. Wir können nur von der ganzen Mannschaft beste Genesungswünsche übermitteln", sagte Fabian Koch. "Der Vorfall lässt mich verzweifelt zurück. Es muss mit allen Sanktionen gegen den Täter vorgegangen werden. Das ist ein nicht bezifferbarer Imageschaden für uns", ergänzt Sportdirektor Günter Kreissl.

Der schwedische Schiedsrichter-Assistent Fredrik Klyver erlitt eine vier Zentimeter lange Platzwunde. Nach einer Untersuchung im AKH Graz konnte er das Spital noch am Abend verlassen. Der Becherwerfer wurde noch im Stadion ausgeforscht.

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