Vorwurf der Homophobie: Polizei ermittelt gegen Fury
Die britische Polizei hat Ermittlungen gegen den neuen Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury wegen des Vorwurfs der Homophobie aufgenommen, wie die amerikanische Nachrichtenagentur AP am Mittwoch berichtete. Fury ist der Ansicht, Homosexualität müsse ebenso verboten werden wie Pädophilie. In Großbritannien hat der 27-Jährige damit einen Proteststurm ausgelöst.
Schon mehr als 100.000 Briten haben eine Petition unterzeichnet, der Boxer solle von der Wahl zum Sportler des Jahres bei der Rundfunkanstalt BBC ausgeschlossen werden. An der Spitze stehen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Tennisprofi Andy Murray. Die BBC will Fury jedoch nicht von der Liste streichen.
Fury hat mehrfach mit seinen Äußerungen Entsetzen ausgelöst. Er geißelte beispielsweise Abtreibung und forderte eine Legalisierung von Doping im Sport, um ihn "fairer zu machen". Er habe keine Lust, Vorbild für Kinder zu sein, meinte der 2,06 Meter große Boxer. Sein Verständnis zur Rolle der Frau in der Gesellschaft machte er deutlich, als er sich über die britische Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessia Ennis-Hill ausließ: "Der beste Ort für eine Frau ist in der Küche und auf dem Rücken."
Titel aberkannt
Fury wurde zudem der IBF-Titel aberkannt, weil er anstelle des obligatorischen IBF-Kampfs gegen einen Herausforderer einem Revanche-Kampf gegen Wladimir Klitschko zugestimmt hat. Der 27-jährige Brite hatte am 28. November mit seinem Sieg gegen den 39-jährigen Klitschko die Schwergewichtstitel der Verbände WBA, WBO und IBF gewonnen.
Der Verband IBF bestätigte nun gegenüber der BBC die Aberkennung seines IBF-Titels. "Unser Herausforderer für Fury war der 31-jährige Ukrainer Wjatscheslaw Glazkow, aber stattdessen unterschrieb er eine Klausel mit Klitschko zu einem Revanche-Kampf", sagte eine IBF-Sprecherin.
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