Billard-Staatsmeister: Von "Wetten, dass ...?" nach Gerasdorf

Ken Dahlke am Billard-Tisch
Als Kind stellte Ken Dahlke bei „Wetten, dass ...?“ einen Weltrekord auf, ab heute fordert er beim Turnier in seinem Billard-Center in Gerasdorf die europäische Trickshot-Elite.

Zusammenfassung

  • Ken Dahlke stellte 1994 als 11-Jähriger bei „Wetten, dass ...?“ mit einem Billard-Trickshot einen Weltrekord auf.
  • Heute ist er Staatsmeister im Artistik-Billard und richtet in seinem Gerasdorfer Center erstmals seit 33 Jahren wieder einen Artistik-Grand-Prix in Österreich aus.
  • Beim Turnier trifft Dahlke als Spieler und Veranstalter auf die europäische Elite, darunter den amtierenden Europameister und Vizeweltmeister.

Kennen Sie noch „Wetten, dass ...?“? DIE Samstag-Abend-Show mit Thomas Gottschalk – aus einer Zeit vor dem Streaming, als die ganze Familie um 20.15 noch gemeinsam vor dem Fernsehgerät saß. Vielleicht können Sie sich ja auch noch an jene Ausgabe der Show erinnern, als Moderator Thomas Gottschalk 1994 einen jungen Österreicher als Kandidat begrüßte. Ken Dahlke war damals 11 Jahre jung, gewann seine Wette und stellte mit seinem „Machine Gun Shot“ am Billard-Tisch sogar einen Weltrekord auf.

Der 11-jährige Ken Dahlke mit Thomas Gottschalk

Der 11-jährige Ken Dahlke mit Thomas Gottschalk

Während Gottschalk mittlerweile von der Bildfläche verschwand, ist der 42-jährige Dahlke Staatsmeister im Artistik-Billard und betreibt „Kenny’s Snooker Center“ in Gerasdorf. Dort findet von Donnerstag bis Sonntag erstmals nach 33 Jahren wieder ein Artistik-Grand-Prix in Österreich statt, die europäische Elite gibt sich die Ehre. Aber der Reihe nach. Wie war das damals bei „Wetten, dass ...?“ eigentlich?

Der Weltrekord

„Das war natürlich ein tolles Erlebnis. Mit 11 Jahren Thomas Gottschalk und so viele prominente Leute zu treffen, das war schon was.“ Seine Wettpaten waren damals übrigens der frischgebackene deutsche Rodel-Olympiasieger Georg Hackl und Franziska Schenk, die in Lillehammer damals Bronze im Eisschnelllauf gewonnen hatte. Die Wette? Dahlke musste am Snooker-Tisch zuerst die weiße Kugel spielen, dann zwölf rote Kugeln versenken, ehe die weiße im selben Loch verschwand. „Ich hatte drei Versuche“, erinnert sich Dahlke, „im letzten habe ich es geschafft.“ Zwei Jahre lang habe er auf diesen Weltrekord hintrainiert.

So berühmt wie Thomas Gottschalk wurde er zwar nicht, dennoch ging es auch für Dahlke im Anschluss rund. „Ich wurde aus ganz Europa eingeladen. In Spanien war ich in einer Show, in der die Leute auf mich wetten konnten. Die wurde dann sogar auch in Südamerika ausgestrahlt.“

Karrieremäßig hat er sich voll und ganz den Trickshots am Billardtisch gewidmet. „Ich habe auch Kontakt zu Mike Massey aufbauen können, der in diesem Bereich noch immer ganz groß ist. Oder auch zu Steve Davis, den man vielleicht auch vom Snooker kennt.“

Artistik-Billard ist für Dahlke die „reglementierte Form“ von Trickshots. Es gibt 100 Figuren mit vorgefertigten Lösungen – die sind direkt auf dem Tisch aufgezeichnet. Jeder Spieler hat dann drei Versuche, um eine Figur zu lösen – genau wie Dahlke einst bei „Wetten, dass ...?“.

Die Doppelbelastung

Dahlke freut sich auf sein Heimturnier: „Die Vorbereitungsarbeiten dafür laufen bereits seit Wochen auf Hochtouren, wir freuen uns schon, dass es jetzt losgeht.“ Beim Grand-Prix darf er sich mit der europäischen Artistik-Elite messen. Mit dem Deutschen Thomas Ahrens ist der regierende Europameister am Start, Erik Vervliet aus Belgien ist aktueller Vizeweltmeister. Die Konkurrenz könnte kaum größer sein. Zudem kommt, dass Dahlke auch die Doppelbelastung als Spieler und Veranstalter schultern muss. Wetten, dass er das schafft? Top, die Wette gilt!

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