ATP Cup: Thiem ist topmotiviert, Zverev bereits frustriert

Dominic Thiem jubelt bei einem ATP Cup Spiel.
Österreich trifft am Samstag auf Kroatien. Begonnen hat der ATP Cup mit einer peinlichen Hymnen-Panne.

Freilich, die Republik Moldau hat sich bislang in recht überschaubarem Ausmaß als Tennis-Macht herauskristallisiert. Aber sie darf sich mit 23 anderen Ländern beim ATP-Cup in Australien messen, immerhin ist Radu Albot (30) ein erfahrener Tour-Hase.

Die Organisatoren des neuen ATP-Cups werden sich vielleicht auch noch daran gewöhnen, sie spielten in Sydney vor der Auftaktpartie gegen Belgien kurzerhand die rumänische Hymne (Teile der Republik gehörten in der Zwischenkriegszeit tatsächlich zu Rumänien). Vielleicht geht man ja auch in Sydney bald mit der Zeit, zumindest hat man sich nach dem Hymnen-Desaster rasch entschuldigt.

Ausgeglichen

Bleibt zu hoffen, dass am Samstag (7.30 Uhr MEZ/Servus TV) nicht die Kaiserhymne gespielt wird, wenn Österreich ebenfalls in Sydney die Kroaten fordert. Da trifft Dennis Novak erstmals in seiner ATP-Karriere auf Marin Cilic. Der US-Open-Sieger von 2014 ist bei den Kroaten nur die Nummer zwei hinter Borna Coric, dem Auftaktgegner von Thiem (nicht vor 9.00 Uhr MEZ). Von bisher vier Duellen mit Coric hat Thiem die jüngsten drei gewonnen. Es könnte gut und gerne geschehen, dass anschließend das Doppel entscheidet, für Rot-Weiß-Rot schmeißen sich Jürgen Melzer und Oliver Marach auf den Court.

Dominic Thiem interagiert mit seinem Trainer während eines ATP-Tennisspiels.

Nach den Kroaten bekommen es die Österreicher in Gruppe E noch mit Argentinien und Polen zu tun. „Wir sind wirklich aufgeregt“, sagte Thiem zu Jahreswechsel bei seiner Ankunft in Sydney. „Es ist auch eine ideale Vorbereitung auf die Australian Open, zudem gibt es auch Weltranglisten-Punkte.“ Der 26-Jährige hatte nach der Saisonvorbereitung in Miami bereits die Weihnachtsfeiertage in Down Under verbracht. Form und Zuversicht sind beim zweimaligen French-Open-Finalisten vorhanden.

Thomas Muster, der Coach der Österreicher, kann dem neuen Format etwas abgewinnen. „Ich mag die Teamspirit-Idee mit dem ATP-Cup. Das bringt es auf ein neues Level“, meinte der frühere Weltranglisten-Erste, der einst bereits im Daviscup als Österreichs Kapitän fungiert hatte. Jedoch sei gesagt, dass die Idee nicht ganz neu ist, bis 2012 gab es im Frühling den World Team Cup in Düsseldorf, bei dem Muster übrigens nie zu sehen war.

Auch andere Betreuer sind prominent. Als Deutschlands Kapitän etwa fungiert Boris Becker, der wenig Freude damit hatte, denn sein Team unterlag Gastgeber Australien. Nach der Niederlage von Jan-Lennard Struff gegen Nick Kyrgios führte zwar Alexander Zverev gegen Alex De Minaur 6:4, 4:2, verlor aber etwas ausgelaugt und noch mehr frustriert noch 6:4, 6:7, 2:6. Zwischendurch flogen sogar die Schläger.

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