American Football: Die Vikings gaben den Pokal noch aus der Hand

Zusammenfassung
- Die Vienna Vikings verloren das ELF-Finale in Stuttgart nach Führung zur Halbzeit mit 17:24 gegen Stuttgart Surge.
- 36.784 Fans feierten ein großes Football-Fest mit Superbowl-Atmosphäre in der MHP Arena.
- Die Zukunft der ELF ist ungewiss, da sowohl Commissioner Patrick Esume als auch Geschäftsführer Zeljko Karajica zurücktreten.
Lange Zeit hatte es für die Vienna Vikings in der MHP Arena sehr gut ausgesehen. Dort, wo normalerweise der VfB Stuttgart seine Heimspiele austrägt, lagen die Wiener im Finale der European League of Football (ELF) voran und waren auf Kurs Richtung Titel Nummer zwei nach 2022. Am Ende jubelte aber Stuttgart Surge über einen 24:17-Erfolg. Für die Wikinger war es die zweite Final-Niederlage in der ELF in Folge.
Football is Family
Mit ein bisschen Fantasie war da auch ein bisschen Superbowl-Atmosphäre zu erkennen. Ganz Football-Europa schaute nach Stuttgart, 36.784 Fans waren live im Stadion dabei. Schon bei der Anreise brauchte man sich nicht wundern, als man im Zug Leute mit Wikinger-Hörnern sah. Je näher man Stuttgart kam, desto mehr Football-Trikots bekam man zu sehen. Egal, ob in Vikings-Purple, in Surge-Schwarz oder in Farben von diversen NFL-Teams. Sogar Al Bundys Trikot der Polk High trug ein Fan. Alle feierten miteinander das größte Football-Fest des Kontinents (abgesehen von den NFL-Spielen in Europa).
Die Vikings sind bei diesem Fest fast schon Stammgast. War es doch schon der dritte Final-Auftritt der Wiener in ihrem vierten Jahr in der Liga. Mit dem „Heimnachteil“ (die Liga führte sie als Heimteam) kamen sie zunächst gut zurecht, führten zur Pause 17:14.
Heimvorteil hatten dann die Fantastischen 4, die in der Halbzeit für Stimmung sorgten. Ganz nach Superbowl-Vorbild. Taylor Swift war übrigens auch da. Nicht wie in der NFL oft persönlich, aber zumindest spielte der DJ eines ihrer Lieder.
Stuttgart glich nach der Pause erstmals aus, ging danach in Führung – und gab diese auch nicht mehr her.
Ob es die Liga weiter geben wird, steht in den Sternen. Fakt ist, dass sich Patrick Esume, bislang Commissioner und Gesicht der ELF, zurückzieht. Eigentlich mit Saisonende, am Sonntag war er aber gar nicht mehr im Stadion – er zog seinen Job als NFL-Experte bei RTL vor. Ebenfalls weg ist Liga-Geschäftsführer Zeljko Karajica. Ihm wird von fast allen Klubs Intransparenz vorgeworfen.
Zukunft offen
Ein kleines Beispiel für das Chaos in der ELF: Das Vikings-Maskottchen hätte beim Finale beinahe nicht ins Stadion dürfen.
Wahrscheinlich ist, dass die zwölf Top-Teams (inklusive Vikings und Raiders Tirol) nächstes Jahr wieder gegeneinander spielen. Ob in der ELF (mit neuer Führung) oder unter anderem Namen, wird sich erst zeigen.
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