Als die Siege zum Alltag wurden
Eine unglaubliche Siegesserie ging in diesen Tagen zu Ende. Doch Rollstuhl-Tennisspielerin Esther Vergeer hat kein Spiel verloren. Sie hört auf. Mit 31 Jahren will sie sich neuen Projekten widmen.
Was zuvor passierte, war einzigartig. 470 Partien hat die Niederländerin in Folge gewonnen, seit Jänner 2003 fuhr sie nach allen Spielen als stolze Siegerin vom Platz. "Nur einmal", erinnert sie sich, "einmal habe ich einen Matchball abwehren müssen."
Seit 1999 ist sie die Nummer eins der Welt, bei den Paralympics 2012 gewann sie zum vierten Mal in Folge Einzelgold. Roger Federer, mit 17 Grand-Slam-Erfolgen im Herren-Tennis die Nummer eins sagt über sie: „Sie ist eine großartige Persönlichkeit und hat eine der erstaunlichsten Leistungen in unserem Sport vollbracht.“
Kinderleicht ging dennoch nicht alles von ihren begabten Händen. "Während der Serie war es hart, weil ich gefühlt habe, dass die Leute, bevor das Turnier überhaupt begann, dachten: 'Esther kommt ins Finale, Esther gewinnt das Turnier'. Das hat mich unsicher gemacht."
Dauerpartner
"Ich nehme an, dass Sport und die Leute um mich herum mich begreifen lassen haben, dass die Welt damit nicht endet. Nun kann ich all die Dinge tun, die auch andere 30-Jährige tun."
Sie tat es. Ließ sich sogar unbekleidet für das Cover vom ESPN-Magazin "Body Issue" fotografieren. "Gut, dass das Magazin behinderte Athleten in gleicher Weise betrachtet", sagte die Niederländerin nach anfänglichem Zögern.
Die Zukunft? "Vielleicht werde ich Radfahren, oder ich spiele wieder Basketball." Übrigens: Mit der niederländischen Nationalmannschaft gewann sie 1997 den EM-Titel im Rollstuhl-Basketball.
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