Fahrradhelme: Viele sind nur Mittelmaß

Fahrradhelme können Leben retten - das gilt für jedes Modell
Jeder Helm ist besser als keiner. Die Auswahl sollte trotzdem sorgfältig getroffen werden.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) stellte in Kooperation mit der Stiftung Warentest 18 Fahrradhelme für Erwachsene auf die Probe. Innerhalb des Produkttests wurden die Modelle bei einem Sicherheits-Check unter die Lupe genommen und zusätzlich einem mehrstufigen Praxistest unterzogen. Die 18 Helmtypen wurden auf Kriterien wie Ausstattung, Stoßdämpfung und Tragekomfort getestet.

Ergebnisse meist mittelmäßig

Die Mehrheit der Helme schaffte es aber nicht über ein „Durchschnittlich“ hinaus. Nur drei Modelle schlossen „Gut“ ab und zwei Produkte waren „Weniger zufriedenstellend“. Der Preis war dabei aber kein Qualitätsindikator: Das teuerste Modell mit einem Preis von 130 Euro (Alpina e Helm Delux) wurde genauso wie das billigste mit 16 Euro ( Lidl City-Fahrradhelm) „Durchschnittlich“ eingestuft. Zudem kostete eines der „Weniger zufriedenstellenden“ Modelle rund 120 Euro (POC Crane). Die drei besten Modelle (Melon Urban Active, KED Crom und Nutcase „Street“) lagen preislich gesehen mit 60 bzw. 80 Euro im Mittelfeld.

Innerhalb der technischen Prüfung konnte sich nur der Nutcase-„Street“-Helm mit einem „Gut“ behaupten. 15 der restlichen Modelle schnitten nur mittelmäßig ab. Das größte Manko bei den meisten stellte dabei die Stoßdämpfung – von vorne, hinten und auch von der Seite – dar. Die Modelle Giro Sutton, Giro Sutton MIPS, POC Crane und TSG Evolution schlossen in diesem Punkt nur mit „Weniger zufriedenstellend“ ab.

Die ausführlichen Testergebnisse finden sich in der August-Ausgabe des VKI-Testmagazins Konsument.Internet: www.konsument.at

Kriterien für einen guten Helm

Prinzipiell gilt, dass ein Helm Stirn, Hinterkopf und Schläfen bedecken muss, um bestmöglichen Schutz zu bieten. Die Größe der Helmschale soll dem Kopfumfang entsprechen – Anpassungssysteme wie verstellbare Kopfringe oder Pads dienen lediglich der Feinjustierung.

Der Helm sollte fest sitzen, aber nicht drücken und zusätzliches Zubehör, wie Brillen oder Hörgeräte, sollte problemlos getragen werden können. Des Weiteren darf das Sichtfeld nicht eingeschränkt und der Helm als nicht zu schwer empfunden werden. Dabei sollten Hobbyregisseure beachten: Wenn Actionkameras am Helm mit Klebepads befestigt werden, könnte sich durch den Klebstoff die Materialeigenschaft ändern – das ist eine potenzielle Gefahrenquelle, weil der Helm bei einem Sturz leichter zu Bruch gehen kann. Dies kann verhindert werden, indem die Kamera an einem anderen Platz, wie beispielsweise der Lenkerstange, befestigt wird.

Auch die Farbe des Helmes ist ein wichtiger Punkt. Je knalliger und intensiver, desto besser wird man im Verkehr erkannt. Für nächtliche Ausflüge sollte man darauf achten, dass der Helm aus reflektierendem Material besteht bzw. mit LED-Licht ausgerüstet ist.

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