Veggie-Bürger am Vormarsch

Schon fast 10% der Österreicher verzichten auf Fleisch. Den Omnivoren gehen die Argumente aus.

Wir alle kennen sie: Vegetarier und Veganer, die ihr Umfeld von ihrer Ernährungsform überzeugen wollen. Ernährung ist ihre Religion und das Gemüsefach die heilige Stätte. Wir sind genervt von den Besserwissern und tun alternative Ernährungsformen voreilig ab, doch unser Körper würde es uns danken.

Pro Tag entstehen bei der Verdauung eines Rinds etwa 200 Liter Methan. Verringert die Bevölkerung in den westlichen Industriestaaten den Konsum von Tierprodukten um 25% bis 50%, würde sich die ernährungsbedingte Treibhausgasfreisetzung um bis zu 40% reduzieren. Es steht 1:0 für die Fleischverweigerer. Massenhafter Fleischkonsum führt zwangsläufig zu einem Mangel an Weideflächen und Ackerland für die Futtermittelproduktion. Ausbaden muss es der Regenwald - 13.000.0000 ha werden jährlich abgeholzt. 2:0. „Fleisch ist wichtig für unseren Körper“ – ein Ammenmärchen. Fleischesser neigen aufgrund der gesättigten Fettsäuren aus Rind, Schwein und Geflügel, eher zu Rheuma, Arthrose, Gicht oder gar Krebs. 3:0. Die Vegetarier und Veganer sind zweifellos auf Siegeszug.

Der Verzicht auf Fleischprodukte wird oft mit dem Verzicht auf Genuss gleichgesetzt – unbegründet. Tofu-Würstchen, Soya-Burger oder Veggie-Nuggets boomen und große Lebensmittelkonzerne haben ihr Sortiment angepasst. Die ultimative Fast-Food-Kette McDonalds, der führende deutsche Wurstfabrikant Rügenwalder Mühle oder örtliche Supermarktketten – sie alle haben eine vegetarische Linie eingeführt. Es gibt keine Ausrede mehr für Ominvore-Esser. An Ersatzprodukten fehlt es schon lange nicht mehr.

Unsere Gesellschaft muss umdenken. Gesundheit und Klimaschutz sind zentrale Themen, die uns alle betreffen. Anstatt von Tipps für eine gesunde Ernährung genervt zu sein, sollten wir sie annehmen. Statt Veganer als „alternativ“ zu belächeln und mit Vorurteilen zu konfrontieren, sollten ihre Motive hinterfragt und ihre Einstellung verstanden werden. Zu viele Argumente stehen für den Verzicht auf Fleisch, zu wenige Kritikpunkte dagegen. Vom Schnitzel auf Gemüselaibchen umzusatteln, fällt vielen schwer, doch wiegt man Vor- und Nachteile ab, wird schnell klar, wer der wahre Gewinner ist.

Kommentare