ROMY 2025: August Diehl, nominiert als beliebtester Schauspieler Film

Nils Schwarz
Spielte in der außergewöhnlichen Produktion "Der Meister und Margarita" mit.

Dass dieser Film in Russland in die Kinos kam, ist "ein kleines Wunder", schrieb Die Zeit: Michail Bulgakows Kultbuch über die Repressionen des Sowjetstaates, "Der Meister und Margarita", wurde zur monumentalen Fantasy-Satire, die in Russland zum Kinohit wurde. Regissuer Michael Lockshin, geboren 1981 in den USA, hat russisch-amerikanische Vorfahren und kehrte nach Drehschluss in die USA zurück, wo er heftige Kritik am Ukrainekrieg übte. Sein Film über die Feigheit der Gesellschaft wurde einer der umsatzstärksten Filme, die je in Russland gezeigt wurden. "Den größten Schauwert liefert August Diehl als teuflischer Woland, der seinen freundlichen Blick innerhalb von Sekunden zu einem tödlichen Strahl erkalten lassen kann. Er ist der wahre Meister", hieß es in der KURIER-Kritik. Ein hervorragender Grund, Diehl erneut für eine ROMY zu nominieren.

Diehl, der 1976 als Sohn eines Schauspielers und einer Kostümbildnerin geboren wurde, wuchs unkonventionell auf. Seine Kindheit verbrachte er in einem Haus ohne Strom in Frankreich, das nur zu Fuß zu erreichen war. Später zog die Familie wegen des Berufs der Eltern oft um. Diehl besuchte eine Waldorfschule, studierte später in Berlin an der Ernst-Busch-Schule Schauspiel.

Noch während der Ausbildung bekam Diehl seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm: In "23" war er als Hacker zu sehen. Es folgten Filme wie "Wer wenn nicht wir", "Was nützt die Liebe in Gedanken" und "Die Fälscher". Die Rolle als SS-Offizier in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" verhalf Diehl 2008 zum internationalen Durchbruch. In "Salt" gab er Angelina Jolies Ehemann, 2017 war er als junger Karl Marx in den Kinos.

Diehl feierte außerdem Theatererfolge. Ab der Spielzeit 2013/14 war er Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, spielte dort u. a. den Hamlet (für den er 2014 auch den Nestroypreis bekam) und sorgte bei den Salzburger Festspielen als Prinz von Homburg für Furore. 

Das Fernsehen reizte ihn lange Zeit nicht, was sich mit dem Aufkommen moderner Serien jedoch ändern sollte. In "Close to the Enemy" (2016) übernahm Diehl seine erste Serienrolle, es folgte die deutsche Produktion "Parfum". 2019 verkörperte Diehl in "Die neue Zeit" Walter Gropius, den Gründer der legendären Kunstschule Bauhaus: als jungen Direktor, der eine Affäre mit einer Studentin hat, und als gealterten Architekten, der in einem Interview auf sein Leben zurückblickt.

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