ROMY 2021: Michael Ostrowski

ROMY 2021: Michael Ostrowski
Herr Ostrowski sucht wieder einmal das ROMY-Glück. Möglich macht es seine Rolle in der ARD-Krimireihe "Krimi aus Passau".

Nacktschnecken-Filmer, Elfriede-Ott-Entführer, Werkstürmer, Schlawiner, Glücksucher - Michael Ostrowski war schon Vieles in Theater, Film und Fernsehen. Jetzt ist er auch noch Hauptdarsteller in TV-Krimis.

In der ARD-Reihe „Krimi aus Passau“ spielt er den hörbar aus Österreich stammenden Privatdetektiv Ferdinand Zankl. Aber „es ist kein typischer Krimi und das ist schon einmal gut“, sagte Ostrowski im KURIER-Gespräch. Überraschend dunkel, eigenständig und atmosphärisch kommen die Krimis daher. Bayerische Gemütlichkeit fehlt ebenso wie ein Kommissar –  beides vermisst man nicht, und daher wird Ostrowski auch mit seiner vierten ROMY-Nominierung gewürdigt. Diesmal in der Kategorie "Beliebtester Schauspieler Serie oder Reihe".

Mit speziellen Charakteren hatte der 48-Jährige zuletzt auch an anderer Stelle tun. Er drehte und schrieb gemeinsam mit seinem früheren Grazer Theater-im-Bahnhof-Kollegen Helmut Köpping den Kinofilms „Der Onkel/The Hawk“: Eine, natürlich, schräge Geschichte um  Spieler und Lebemann Mike, der nach vielen Jahren zurück ins Haus seines Bruders kehrt, der ins Koma gefallen ist, weshalb sich dessen Frau Gloria (Anke Engelke) und die beiden jugendlichen Kinder im Ausnahmezustand befinden.

In seinen Filmen und TV-Auftritten verkörperte der umtriebige Steirer oft Armutschkerln (wie in der ORF-Serie "Schlawiner") und Möchtegern-Profis ("Nacktschnecken", "Contact High"), die nicht so richtig in die Gänge kommen.

Ostrowski wurde 1973 als Michael Stockinger in "Laeioubn" geboren und lebt mittlerweile, mit Partnerin Hilde Dalik, in Wien. Gemäß eigenen Angaben beherrscht er Englisch und Französisch, kann Italienisch und Spanisch und kann sich auch auf "indisch und russisch" und natürlich in verschiedensten Dialekten verständigen.

Zur Schauspielerei gelangte er während seines Studiums (natürlich in Oxford, New York und Graz) eher zufällig, als er mit Ed Hauswirth von der Grazer Kult-Theatertruppe Theater im Bahnhof in Kontakt kam - in diesem Ensemble absolvierte er 1993 seine ersten Auftritte. 2002 gewann er mit den "TiBlern" den Nestroy-Theaterpreis für die beste Off-Produktion. Vom TiB stammt auch das Konzept zur Sendung, die 2013 zu einer ROMY-Nominierung führte: "Demokratie - Die Show" auf Puls 4.

Seit 2001 ist Ostrowski  immer wieder in Filmen engagiert. Bekannt wurde er mit den "Nacktschnecken", deren Drehbuch Ostrowski selbst verfasste. Seit 2004 ist er in der Serie "Vier Frauen und ein Todesfall" zu sehen, 2009 trat er in Detlev Bucks Kinofilm "Same Same But Different" auf, 2011 in Andreas Prohaskas Erfolgs-Komödie „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“.

Die ROMY-Gala brachte Karriereschübe in Deutschland

Die ROMY brachte Ostrowski nicht nur Auftritte als Nominierter, er trat auch als Moderator auf. 2015 gelang ihm der beste Kommentar auf die deutschen Komiker-Legende Didi Hallervorden, der seine goldene Statuette aus Österreich „heim ins Reich“ nehmen wollte. Ostrowski kommentierte den misslungenen Witz schlagfertig: Hallervorden wollte wahrscheinlich eher „reich ins Heim“.

Bei der ROMY 2012 beeindruckte er mit einer witzigen Laudatio einen anderen, noch prominenteren Anwesenden. So sehr, dass Til Schweiger dem umtriebigen Schauspieler, Drehbuchautor, Moderator und Entertainer gleich eine Rolle in seinem Kinofilm "Kokowääh 2" anbot.

Auch zu seiner Rolle in der kultigen Netflix-Serie „How to sell drugs online (fast)“ ist er durch die ROMY-Gala gekommen. „Ich habe Philipp Käßbohrer, damals auch Produzent von Jan Böhmermann, bei der ROMY 2019 kennengelernt. Wir haben über die Serie gesprochen und ob ich Lust hätte mitzumachen“, erzählt Ostrowski. Daher findet er es doppelt schade, dass die ROMY Corona-bedingt in einem anderen Format stattfindet. „Das wäre wichtig für meine Karriere, wenn es wieder eine Gala gäbe“, lacht Ostrowski.   

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