Im Frühjahr 1941 versucht eine jüdische Organisation, Kindern aus dem deutschen Reich die Flucht nach Palästina zu ermöglichen. Die gefährliche Reise geht für die 14-jährige Betty (Sophie Stockinger) und weiteren jungen Menschen über Österreich und Slowenien, begleitet von Georg (August Zirner), Josko (Ludwig Trepte) und Helga (Nina Proll). Schlepper wie Marco (Laurence Rupp) führen sie vorbei an Nazi-Häschern bis nach Oberitalien zur "Villa Emma". Hier können sie, von den Bewohnern Nonantolas gedeckt, überleben – bis die Wehrmacht nach dem Sturz Mussolinis die Region besetzt …
"Die Kinder der Villa Emma" (20.15, ORF2) basiert auf historischen Tatsachen. "Und die Bewohner von Nonantula sind noch heute stolz auf ihre Hilfe – zu Recht", erzählt Produzent Klaus Graf. Fünf Jahre haben Recherche und Vorarbeiten gedauert.
Aktualität
"Wir konnten nicht ahnen, wie aktuell die Flüchtlingsfrage werden würde", sagt Graf. "Ich halte es aber für wichtig, dass sich die Menschen solche Filme ansehen. Er deutet an, was es für Jugendliche heißt, wenn sie sich fast unbegleitet auf die Flucht machen müssen. Aber auch die Beziehungen untereinander sind Thema – erste Liebe, Eifersüchteleien, Spaß. Der Krieg bleibt stets Begleiter und spürbar."
Begeistert ist Graf von den (jugendlichen) Schauspielern. Allen voran zeigt die 19-jährige Sophie Stockinger ihr Können. "Sie ist ein ganz besonderes Talent. Sie führte den Film von Anfang an."
Regionalität
Mit ORF und ARD bedurfte es langer Gespräche bis zur Umsetzung. Graf ging deshalb sogar finanziell in Vorlage. "Es war die Frage, ob man dieses Thema braucht." Die Sender signalisieren derzeit eher, dass sie sehr viele Projekte vorliegen haben. Was auch Graf bestätigt. Hilfreich sei da die Fördersituation. "Der Film- und Fernsehfonds ist eine große Hilfe, um deutsche Sender als Co-Produktionspartner zu gewinnen. Wir müssen uns als Produzenten ob der Kleinheit Österreichs stark nach Deutschland orientieren."
Umso wichtiger sei da, dass der ORF nun regionale Inhalte stark forciert, betont Graf, der bei der Akademie-ROMY als Bester Produzent und mit dem Landkrimi "Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist" als Bester TV-Film nominiert ist. "Das ist authentisch und ging bei ARTE auch in Deutschland und Frankreich sehr gut." Der Emmy-Gewinner ("Das Wunder von Kärnten") wird im Juni auch noch ein "Universum history" über die Kärntner Slowenen liefern.
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