Grafschaft Sligo: Wo einst die Tempelritter hausten

Eine Schafherde grast auf einer Wiese vor einem herrschaftlichen Haus.
Die wenig bekannte Region Sligo im Nordwesten Irlands lockt mit atemberaubenden Szenerien.

Schon die Anfahrt zum Temple House in der irischen Grafschaft Sligo lässt erahnen, dass einen beim Anwesen der Familie Perceval Großes erwartet. Riesige uralte Eichen und Buchen säumen den Weg, flankiert von 1600 Schafen, die weit verstreut auf dem 400 Hektar großen Gelände die herbstliche Abendsonne genießen. Flankiert von einem großen See, Wald und einer Burgruine, die vor 800 Jahren von Tempelrittern bewohnt wurde, nimmt das Haus seine Gäste in Empfang.

Eine Schafherde grast auf einer grünen Wiese hinter einem Holzzaun.

Sligo - Tempel House…
Ein großes Herrenhaus liegt inmitten einer grünen Wiese und herbstlicher Bäume.

Sligo - Tempel House…
Ein Herrenhaus im irischen Stil, umgeben von Ruinen und herbstlicher Landschaft.

Sligo - Tempel House…
Eine grüne Wiese mit Schafen und den Ruinen einer alten Burg im Hintergrund.

Sligo - Tempel House…
Eine Ruine steht auf einer grünen Wiese unter einem bewölkten Himmel.

Sligo - Tempel House…
Ein Schlafzimmer mit zwei Betten mit roten Vorhängen und floralen Tapeten.

Sligo - Tempel House…
Ein Schlafzimmer mit rosa Wänden, einem Himmelbett und antiken Möbeln.

Sligo - Tempel House…
Ein Kamin mit brennendem Holz und ein Glas dunkles Bier auf einem Tisch davor.

Sligo…
Eine Toilette mit Holzverkleidung in einem Badezimmer mit blauen Wänden.

Sligo - Tempel House…
Ein Badezimmer mit einem Marmorkamin, einem Waschtisch und einer freistehenden Badewanne.

Sligo - Tempel House…

Das 1820 erbaute Temple House zählt zu den größten erhaltenen Landhäusern in ganz Irland. 97 Zimmer und 12 Bedienstete hatte das Haus einst. Von diesen feudalen Glanzzeiten vor dem Ersten Weltkrieg zeugen heute nicht mehr zugängliche Quartiere der einstigen Belegschaft und verstaubte Reste der nicht mehr benutzten Großküche im Untergeschoß. Spätestens wenn man die verrosteten Glöckchen entdeckt, die von den Hausbewohnern benutzt wurden, um Bedienstete ins Zimmer zu rufen, muss man unweigerlich an die erfolgreiche Historien-TV-Serie " Downton Abbey " denken.

Wie Downton Abbey

Heute dient das Anwesen, das seit 1665 in Familienbesitz ist, Roderick und Helena Percevel als Wohnsitz. Wer in die Geschichte eintauchen will, kann eines der sechs restaurierten Gästezimmer mieten, die mit opulenten Betten und Original-Möbelstücken begeistern. Im Kaminzimmer werden Drinks serviert, das Frühstück und optionale Abendessen finden in geselliger Runde an der Tafel mit Silberbesteck statt.

Zwei Kleiderbürsten liegen auf einer antiken Kommode mit Spitzendeckchen.
Sligo - Tempel House
"Natürlich besuchen uns auch Leute, die eine Downton-Abbey-Erfahrung machen wollen und selbst nicht davor zurückschrecken, mich Lord Grantham zu nennen", sagt Roderick Perceval im KURIER-Interview. "Die wissen vermutlich nicht, dass ich in der Früh einheizen gehe, den Speck anbrate und danach nach den Schafen sehen muss."

Das Haus sei auch mehr als eine Zeitreise in die Vergangenheit. "Temple House ist ja kein Museum. Wir leben das ganze Jahr hier, und das Besondere ist, dass Gäste nicht hinter Absperrungen historische Räume bestaunen, sondern tatsächlich in diesen Räumlichkeiten übernachten und wohnen können", sagt der Hausherr, der seit seiner Kindheit hier lebt. Neben dem exklusiven Bed & Breakfast bieten die Percevals ihr Anwesen auch für Hochzeitsfeiern und Jagdgesellschaften an. Erst kürzlich wurde ein Ballraum restauriert, der zuletzt im Jahr 1936 in Verwendung war.

Geheimtipp Sligo

So besonders wie das Anwesen, das mit kilometerlangen Pfaden über Wald und Wiesen zum Spazieren einlädt, ist auch die irische Grafschaft Sligo, die noch immer als Geheimtipp gilt. Selbst Iren sind die Vorzüge der Region im äußersten Nordwesten des Landes kaum bekannt. Dabei bietet Sligo neben einer abwechslungsreichen Küste, die aufgrund der Wellen auch viele Surfer anlockt, mit dem Ben Bulben einen riesigen Tafelberg, der sich aus der lieblichen Moor- und Wiesenlandschaft erhebt.

Mehrere Fischerboote liegen an einem Kai in einem kleinen Hafen.

Sligo…
Ein schwarz-weiß gestreifter Leuchtturm steht im Wasser, im Hintergrund Hügel.

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Blick auf einen See mit einem markanten, flachen Berg im Hintergrund.

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Ein Bach fließt durch eine Landschaft mit Gras und Bäumen.

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Der Grabstein von W.B. Yeats auf einem Friedhof mit der Inschrift „Cast a cold Eye / On Life, on Death. / Horseman pass by.“.

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Blick auf eine grüne Hügellandschaft mit einem markanten Tafelberg im Hintergrund.

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Ein Wasserfall stürzt in einen Bach, neben dem eine Treppe mit einem Mann zu sehen ist.

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Eine grüne Küstenlandschaft mit sanften Hügeln im Hintergrund.

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Hügelige Landschaft mit einem See im Hintergrund unter einem bewölkten Himmel.

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Blick auf einen See und einen markanten Berg durch hohes Gras hindurch.

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Ein Mann mit einem Seeadler auf dem Arm, im Hintergrund Bäume.

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Ein Mann mit Brille hält eine Schleiereule auf seinem Arm.

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Seen und Flüsse laden zum Hechtangeln, Kanufahren und Kayaking ein. Unberührte Hochebenen mit Felsformationen und Wasserfällen können mit dem Auto oder zu Fuß erkundet werden. Ganz sportliche weichen auf das Fahrrad aus. Wer eine Stärkung braucht, kann bei irischer Musik eines der Pubs in der gleichnamigen Stadt Sligo aufsuchen oder es sich in den mittlerweile etablierten Restaurants und Cafés mit feinerer Küche gemütlich machen.

Als Ausflugstipp gilt auch die an das Temple-House-Anwesen angrenzende Greifvogel-Station "Eagles Flying", bei der man Seeadler, Uhus und andere seltene Vögel bestaunen kann. Sie wird von einem Aussteiger-Ehepaar aus Deutschland betrieben, das seine Grundlagenforschung mit Flugshows und Vorträgen finanziert.

Eine Karte von Irland und Nordirland mit den Städten Dublin und Sligo.
Anreise Direktflug von Wien nach Dublin und retour ab 130 €. Tagesaktuelle Tarife unter aerlingus.com, danach weiter mit dem Mietauto nach Sligo, z.B. mit dem AnbieterBudget ab 76 € pro Woche ab Flughafen Dublin (Viertürer),

Reisezeit Das Licht ist im Herbst einzigartig. September ist sehr beliebt, weil es in Irland da meist trockener als im August ist. Wer es noch ruhiger mag, wählt Oktober.

Unterkunft Das Temple House bietet feudales Bed & Breakfast ab 70 € pro Person. Auf dem Gelände gibt es auf Anfrage auch ein Selbstversorger-Häuschen für bis zu 8 Personen.

Essen & Trinken Nette Pubs in Sligo Town, etwa Hargadons oder Coach Lane.

Auskunft Irland Tourismus in Wien, www.ireland.com

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