Zwischen Sidelettern, Skrupellosigkeit und Schmäh führen
"Vertrauliche Vereinbarungen zwischen Koalitionspartnern zu schließen, ist eine übliche und legitime Vorgangsweise und für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Regierungsparteien absolut essenziell."
Für ÖVP-Klubobmann August Wöginger ist die "gekünstelte Aufregung" über Sideletter "völlig realitätsfremd".
"Wir waren zwar neu in der Regierung, aber nicht naiv. Wenn man verhindern will, dass die türkise ÖVP alle Positionen besetzt, braucht man als kleinerer Koalitionspartner eine Vereinbarung, wie die Vorgangsweise ist."
Die Grünen wollten auch etwas haben - die Erklärung von Vizekanzler Werner Kogler.
"Es wird keine geheimen Sideletter mehr geben."
Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) gelobt Besserung.
"Das wirklich so im Detail festzuhalten, anhand von Namen, von Personen, Parteibezeichnungen, genauen Daten, wann was besetzt wird, ist aus meiner Sicht eindeutig ein Schritt zu viel und es wäre anzuraten, davon Abstand zu nehmen."
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) war zuvor in Vorlage gegangen.
"Ich verstehe alle, die finden, wir Grünen sind in der Form hinter unseren eigenen Ansprüchen zurückgeblieben – das sehe ich auch und das tut mir leid."
Worauf Kogler den türkis-grünen Sideletter schließlich doch noch bedauert, an dem natürlich Sebastian Kurz (ÖVP) schuld war.
"Wir merkten erst während der Verhandlungen, wie Sebastian Kurz tickt. Das war ein Ausmaß an Skrupellosigkeit, das ich bisher nicht kannte."
Der Grüne Johannes Rauch aus Vorarlberg pflichtet bei.
"Na ja, die Entertainer sterben aus."
SPÖ-Pensionist Michael Häupl über die aktuellen roten Granden.
"Schmäh führen, grantig sein - das gehört zu einem Bürgermeister dazu."
Häupl und die Jobdescription eines Wiener Bürgermeisters.
"Ich bin zum Beispiel immer mit null Promille unterwegs, wenn ich Auto fahre. Bekomme ich dafür auch eine Belohnung?"
Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kritisiert die Impflotterie, obwohl es eine Impfpflicht gibt.
"Wir wiehern nicht, wir leben in keinem Stall, wir tragen keine Hufeisen, dementsprechend würde ich es nicht nehmen. "
Der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp will das Entwurmungsmittel Ivermectin nicht gegen Corona schlucken.
"Ich will dich nicht verlieren."
Eine umstrittene Impfkampagne beschleunigte Birgit Gerstorfers (SPÖ) Abschied als Parteichefin.
"Personen, die sich nicht impfen lassen und damit das Gesetz brechen, werden mit kostenlosen Tests belohnt, damit sie essen gehen und in Hotels übernachten können."
analysiert Epidemiologe Gerhard Gartlehner.
"Die Denklogik ist etwas, das manchmal nicht beachtet wird."
meint der Leiter der Finanzprokuratur Wolfgang Peschorn dazu.
"Man kann jemandem, der zwei Jahre zu Hause war, nicht gleich 40 Stunden Schichtarbeit zumuten."
AMS-Chef Johannes Kopf hat Verständnis für den langsamen Wiedereinstieg.
"Politik ist wichtig, aber Freundschaft ist noch wichtiger."
Sagt Nicht-mehr-FPÖ-Chef Norbert Hofer und freut sich über ein Foto mit Ex-Parteifreund Heinz-Christian Strache.
Kommentare