Zu wenige Lehrer für Ganztagsschule

Voraussichtlich diese Woche Dienstag wird der Ausbau der Ganztagsschule im Ministerrat beschlossen. Weiter umstritten ist jedoch, wer letztlich in den Schulen über die Einführung einer Ganztagsschule in verschränkter Form (Betreuung und Unterricht wechseln sich ab) entscheidet.
Am Samstag meldete sich Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer per Ö1-Interview zu Wort: „Wir hätten uns gewünscht, dass Eltern das entscheidende Wort haben, in welcher Form sie die Nachmittagsbetreuung wollen. Wir schlagen jetzt vor, wenn es zu keiner Einigung zwischen Lehrern und Eltern kommt, dass die Schulerhalter – also die Gemeinden – das letzte Wort haben sollten.“ Seine Begründung: Die Gemeinden wären für die Organisation verantwortlich und hätten auch die Kosten zu tragen.
Mödlhammer sieht durchaus Widerstand seitens der Lehrer: Es sei schon vorgekommen, dass Lehrer die Einführung einer Ganztagsschule verhindert hätten. Mödlhammer: „Tatsache ist, dass wir ein Problem beim Personal für die Betreuung haben. Die Lehrer haben diese Aufgabe nicht mit großer Freude angenommen. Die Gemeinden haben größte Probleme bei der Rekrutierung.“ Er plädiert daher für finanzielle Anreize: „Wenn man sagt, man ändert das Lehrerdienstrecht und es gibt mehr Geld für diese Geschichte, wird man sich am Verhandlungswege finden.“
Im Bildungsministerium begrüßt man den Vorstoß: „Wir sind dafür, dass die Schulerhalter eingebunden werden“, erklärte ein Sprecher dem KURIER. Beim Gehaltspunkt müsse man „über ein Gesamtpaket reden“. Ein Vorschlag für ein Lehrerdienstrecht liege am Tisch. Bei einer bloßen Nachmittagsbetreuung hätten die Eltern ab 15 Anmeldungen ohnehin einen Rechtsanspruch.
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