Zu viel Risiko? Drei Fragen zur Wien Energie an Stadtrat Hanke

KURIER: Herr Stadtrat, hat bei der Wien Energie das Risikomanagement versagt? Es war doch allen klar, dass der Strompreis weiter steigen wird – und das stadteigene Unternehmen ging anscheinend ein Termingeschäft mit unlimitiertem Risiko ein, das zum jetzigen Zeitpunkt Sicherheiten verlangt, die halb so hoch sind wie das ganze Stadtbudget.
Peter Hanke: Es gibt keine Termingeschäfte mit unlimitiertem Risiko. Die Märkte spielen zurzeit verrückt, stark steigende Kurse waren vorhersehbar, aber nicht diese bisher einzigartige Kursrallye am vergangenen Freitag. Diese Milliardenbeträge sind übrigens nur Depotzahlungen, die zu hundert Prozent zurückgezahlt werden.
Wieso spannt die Stadt einen millionenschweren Schutzschirm am Gemeinderat vorbei auf?
Das tun wir nicht. Wir handeln gemäß der Stadtverfassung. Diese Vorgänge werden wie vorgeschrieben in den Septembersitzungen behandelt.
Warum waren weder Bürgermeister noch Sie persönlich beim sonntägigen Energiegipfel im Bundeskanzleramt dabei, sondern haben nur einen Bittbrief an den Bund geschrieben? Immerhin gings da um Milliarden?
Es war ein Expertentreffen mit der Bundesregierung, daher waren keine Landespolitiker anwesend. Auch Vertreter der Wien Energie waren dabei. Schriftverkehr und persönliche Treffen gab es erst ab Montag.
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