Warum Bablers Vorgänger dem Parteitag fernblieben

Nach dem Sonderparteitag am 3. Juni war es nicht groß besprochen worden, dass niemand aus der Reihe der ehemaligen SPÖ-Bundesparteivorsitzenden in Linz anwesend war. Angesichts des außergewöhnlichen Duells zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler war das auch nicht erwartet worden.
Aber dass beim ersten ordentlichen Parteitag unter Babler ebenfalls niemand seiner Vorgänger in der Reihe der Ehrengäste Platz genommen hatte, wurde doch mit Erstaunen registriert. Es gab auch keinerlei Grußadresse per Video.
"Hat es noch nie gegeben"
Dabei ist die Liste ehemaliger Kanzler und Parteivorsitzender nicht kurz: Pamela Rendi-Wagner, Christian Kern, Werner Faymann, Alfred Gusenbauer, Viktor Klima und Franz Vranitzky.
Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an das Foto, als sich all diese Ex-Kanzler geschlossen hinter Pamela Rendi-Wagner gestellt hatten. Und jetzt keiner. „Das hat es auf einem ordentlichen Bundesparteitag noch nie gegeben“, so ein lang gedienter Funktionär.
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Mit Pamela Rendi-Wagner war auch nicht gerechnet worden. Sie hat sich aus der Partei ziemlich zurückgezogen. Dass Viktor Klima wegen des Parteitags nach Österreich kommt, war ebenfalls nicht erwartet worden. Aber Christian Kern, Werner Faymann, Alfred Gusenbauer oder gar Franz Vranitzky? Immerhin war etwa Gusenbauer sogar zu jenem Parteitag gekommen, an dem er von Werner Faymann abgelöst worden war.
Wie von Vertrauten dieser Ex-Kanzler zu hören war, soll die Wirtschaftspolitik von Babler der Grund für das Fernbleiben sein. Dabei hatte es im Sommer ein Vieraugengespräch zwischen Babler und Vranitzky gegeben.
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