Wahlkampf: ÖVP-Chef Kurz will mehr Bundesliga im Free-TV

Sebastian Kurz
Geht es nach Sebastian Kurz, sollen "entscheidende" Spiele im Free-TV zu sehen sein. Aktuell hat Sky die Rechte bis 2022.

Schon im November und zuletzt Mitte März hatten der damalige Medienminister Gernot Blümel (ÖVP) und Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) gefordert, zumindest einige Live-Spiele der Fußball-Bundesliga im Free-TV zu zeigen. "Wenn niemand außerhalb Pay-TV Live-Spiele zu sehen bekommt, wird das keinen Sinn machen", sagte Blümel im März.

Danach kam Ibiza und das Ende der türkis-blauen Regierung. Nun griff ÖVP-Chef Sebastian Kurz das Thema im Wahlkampf wieder auf. "Die Liste braucht eine Überarbeitung, damit wir in Zukunft wieder die wichtigsten Spiele der Fußball-Bundesliga frei sehen können", erklärte er am Mittwoch, wie der Standard berichtet. Gemeint sind etwa die Saisoneröffnung sowie "entscheidende" Spiele.

Von Olympia bis zur Fußball-WM

Besagte Liste ist auch als Fernseh-"Schutzliste" bekannt, basiert auf dem Fernsehexklusivrechtegesetz (FERG) und gilt seit Oktober 2001. Sie listet "Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung" auf, die nach dem Willen der Politik nicht ausschließlich im Bezahlfernsehen gezeigt werden dürfen, sondern mindestens 70 Prozent aller ORF-Teilnehmer ohne zusätzliche Gebühren erreichen müssen.

Derzeit umfasst die Fernseh-"Schutzliste" die Olympischen Sommer- und Winterspiele, Alpine und Nordische Ski-WM, bestimmte Fußball-WM und -EM-Partien (Eröffnungsspiel, Halbfinale und Finale sowie alle Spiele mit der österreichischen Nationalmannschaft) sowie das österreichische Cupfinale. Im Kulturbereich sind das Neujahrskonzert und der Opernball vor Bezahlschranken geschützt.

Im Moment sind lediglich vier Spiele der Bundesliga im Free-TV zu sehen, die von A1.tv übertragen werden. Die Lizenz kommt vom Pay-Sender Sky, der die kompletten Pay-Rechte an der Bundesliga noch bis Sommer 2022 inne hat. Darüber hinaus hat Sky die Vertragsoption, die Exklusivrechte um vier weitere Jahre bis 2026 zu erwerben.

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