Vorarlberg-Wahl: Gute Vorzeichen für schwarz-grüne Regierungsparteien

VP-Landeshauptmann Markus Wallner (re.) präsentierte am Donnerstag ein Sicherheitspaket
ÖVP von LH Wallner muss besser mobilisieren, als am Sonntag. Sie könnte auch FPÖ-Wähler abfischen. Die Grünen haben Rückenwind.

Die ÖVP mit Respektabstand Erster, die Grünen Zweiter: Mit dem groben Bild, das die Nationalratswahlen in Vorarlberg am vergangenen Sonntag brachten, könnten die beiden Koalitionspartner sehr gut leben. Bei den Prozentsätzen schaut die Sache anders aus.

Mit der Klima-Karte

Die Grünen von Umweltlandesrat Johannes Rauch konnten ihr Landtagswahl-Ergebnis aus dem Jahr 2014 (17,1 Prozent) mit 18,1 Prozent noch einmal übertrumpfen. Die Öko-Partei setzt in dem extrem kurzen Landtagswahlkampf bis zum 13. Oktober voll auf die Klima-Karte.

Die ÖVP von Landeshauptmann Markus Wallner wäre mit den 36,6 Prozent von der Nationalratswahl aber wohl im Tal der Tränen. Denn die Schwarzen sollen zuletzt selbst eine absolute Mehrheit für möglich gehalten haben.

Vorarlberg-Wahl: Gute Vorzeichen für schwarz-grüne Regierungsparteien

Wallner gab freilich offiziell ein bescheideneres Ziel aus. „Alles über 40 Prozent“ sei ein „gutes Ergebnis“. Wie groß die Zahl hinter dem Vierer wird, dürfte nicht zuletzt über die notwendige Mobilisierung entschieden werden.

Nur 67,7 Prozent der Vorarlberger Wähler gaben am Sonntag ihre Stimme ab – um 4,5 Prozent weniger als noch vor zwei Jahren. Dass die VP im Ländle zulegen konnte, hatte sie vor allem den von der FPÖ abgewanderten Wählern zu verdanken.

Zeichen an FPÖ-Wähler?

Es war wohl auch kein Zufall, dass Wallner am Donnerstag vor die Presse trat, um dabei eigens den Schwerpunkt Sicherheit aus dem VP-Programm zu präsentieren.

Die FPÖ, die Wallner bereits als Koalitionspartner ausgeschlossen hat, hat in Vorarlberg bei dieser Bundeswahl fast 10 Prozent verloren. Bei der Landtagswahl dürfte es vor allem um Schadensbegrenzung gehen. Die SPÖ möchte in neun Tagen eigentlich eine 15 Jahre lange Negativ-Serie beenden. Rückenwind aus dem Bund sind minus 4,7 Prozent freilich nicht.

Pinke Hoffnung

Bei den Neos schaut das schon anders aus. 13,6 Prozent in Vorarlberg sind für sie nicht nur das beste Bundesländer-Ergebnis. Schafft es Spitzenkandidatin Sabine Scheffknecht mit ihrer Partei bei der Landtagswahl ansatzweise in diese Sphären, würden sich die Neos für Wallner als mögliche Alternative für Grün ins Spiel bringen.

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