Umfrage: Österreicher wollen keinen harten Brexit
„Geht es nach den Österreichern, sollte ein Ausscheiden Londons aus der EU ohne Abkommen vermieden werden. Am liebsten hätte es eine Mehrheit, wenn das Vereinigte Königreich Teil der EU bliebe“, analysiert Paul Schmidt, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die Ergebnisse einer aktuellen ÖGfE-Umfrage.
Knapp sechs von zehn Befragten (58 Prozent) geben an, dass es ihnen grundsätzlich lieber wäre, wenn Großbritannien Mitglied der EU bleiben würde. Vor etwa einem Jahr waren es nur 51 Prozent.
Ein gutes Viertel (24 Prozent) wünscht sich, dass das Vereinigte Königreich die Union verlässt, das sind um fünf Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Ein ungeregelter Brexit findet bei den Österreichern keine Mehrheit: 57 Prozent plädieren für eine Fristverlängerung, um einen ungeregelten Austritt zu verhindern. 32 Prozent meinen, dass Großbritannien mit Ende März die Union verlassen soll – auch ohne Abkommen.
Geteilte Meinung über EU-Verhandler
Die Brexit-Verhandlungsführung der EU wird mit gemischten Gefühlen gesehen. Die Hälfte der Befragten beurteilt sie als „eher schlecht“ (32 Prozent) bzw. „sehr schlecht“ (18 Prozent). Etwas mehr als ein Drittel zeigt sich zufriedener und bewertet die Performance der Union als „sehr gut“ (8 Prozent) oder „eher gut“ (27 Prozent).
Die Wahrscheinlichkeit, dass in nächster Zeit weitere EU-Mitglieder die Union verlassen, wird als gering eingestuft. Sechs von zehn befragten Österreichern halten dies für „eher nicht“ (47 Prozent) oder „sehr unwahrscheinlich“ (13 Prozent). Für etwas mehr als ein Drittel ist dies jedoch vorstellbar.
Die aktuelle Umfrage wurde von marketagent.com in der Zeit von 18. bis 20. März 2019 im Auftrag der ÖGfE durchgeführt. Österreichweit wurden 512 Personen online befragt.
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