Kurz kennt man, aber was macht Ostermayer?
Die Österreicher können die Mitglieder der Bundesregierung eher den Parteien als den Ressorts zuordnen. Ein paar Ausnahmen bestätigen zwar auch diese Regel: So kennen drei Viertel der Befragten den jüngsten Außenminister in der Geschichte der Republik auch in seiner Funktion (Auflösung siehe unten). Ebenso hoch ist die Treffsicherheit bei Kanzler und Vizekanzler. Aber bei den anderen Ministern gibt es große Unsicherheiten, was die Zuordnung betrifft.
Die Meinungsforscher des IMAS-Instituts gingen systematisch vor und fragten zunächst, ob der entsprechende Politiker bekannt ist. Wenn ja, wurde um Zuordnung zu Partei und Ressort gebeten. Werner Faymann kennen demnach 95 Prozent, von diesem wissen jeweils 91 Prozent, dass er Bundeskanzler und bei der SPÖ ist. Vizekanzler Michael Spindelegger ist 88 Prozent ein Begriff, davon ordneten ihn 86 Prozent der ÖVP und 84 Prozent den Finanzen zu.
Gesundheitsminister Alois Stöger, Justizminister Wolfgang Brandstetter und der als Faymanns rechte Hand geltende Josef Ostermayer ordnete hingegen weniger als die Hälfte richtig zu. Von letzterem wussten auch nur 29 Prozent, dass er Kulturminister ist. Quereinsteigerin Sophie Karmasin wurde von der Hälfte der Befragten der ÖVP zugerechnet, 46 Prozent dem Familienressort.
Porträt: Sebastian Kurz
Nichtwähler eher verdrossen als unwissend
Rund ein Drittel der Österreicher ging zuletzt nicht zu den Urnen. Auch bei der EU-Wahl war die Wahlbeteiligung nicht berauschend. Hauptbeweggründe sind neben Protest und Enttäuschung auch Verdrossenheit. Weniger Rolle spielt bei den "müden" Wählern Gleichgültigkeit und Desinteresse.
Die Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS befragte 1.004 repräsentativ für die Bevölkerung über 14 Jahre ausgewählten Personen. Sebastian Kurz (74 Prozent Bekanntheit) wurde immerhin von rund drei Viertel richtig als Außenminister und als ÖVP-Mitglied identifiziert.
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