Erhöhter Freibetrag für Überstundenzuschläge läuft aus: Debatte in der Koalition

Auf dem Bild sieht man den österreichischen Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer in einem blauen Anzug.
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) ist gegen eine Senkung mit Jahresbeginn. "Wer mehr arbeitet, soll auch mehr davon haben", so der Minister.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) ist für eine Beibehaltung des angehobenen Freibetrags für Überstundenzuschläge, der mit Ende 2025 ausläuft. "Wer mehr arbeitet, soll auch mehr davon haben", wird er am Samstag in einem Statement zitiert. Im Zuge der Abschaffung der sogenannten Kalten Progression 2023 war die steuerliche Begünstigung von Überstunden ausgeweitet worden. Über die Debatte in der Koalition berichteten am Samstag zunächst Krone und Heute.

Hattmannsdorfer: "Jede zusätzliche Stunde Leistung stärkt unsere Wirtschaft"

Für 2024 und 2025 wurde der monatliche Freibetrag für höchstens 18 Überstunden auf 200 Euro im Monat erhöht. Ab 2026 wird dieser 120 Euro für höchstens 10 Überstunden betragen. Es brauche "die richtigen Anreize", betonte Hattmannsdorfer, denn "jede zusätzliche Stunde Leistung stärkt unsere Wirtschaft und ist ein Beitrag zum Comeback Österreichs." In der Koalition gebe es aktuell Gespräche darüber, sagte eine Sprecherin des Ministers zur APA.

Die Fortsetzung der Regelung soll so schnell wie möglich umgesetzt werden, hieß es, wenn möglich bereits 2026. Man sei sich der schwierigen budgetären Situation aber bewusst. Im Koalitionsabkommen hat die Regierung festgehalten, Überstunden bzw. Zuschläge ab 2027 steuerlich zu begünstigen - allerdings unter Budgetvorbehalt.

Finanzministerium verweist auf Regierungsprogramm

Das Finanzministerium verwies gegenüber der Krone auf die Koalitionsverhandlungen. "Alle drei Parteien haben sich während der Regierungsverhandlungen darauf verständigt, dass diese Senkung für das Jahr 2026 so kommt", wird das Ressort von Minister Markus Marterbauer (SPÖ) zitiert. Arbeitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) will laut Heute zuerst "die Schieflage thematisieren, dass allein im Vorjahr 42 Millionen Überstunden von den Beschäftigten zwar geleistet, aber weder in Zeit noch in Geld abgegolten wurden", bevor man über den Steuersatz spreche.

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