Tiroler FPÖ kritisiert: Zu viele Coronatests

SITZUNG DES TIROLER LANDTAGS: ABWERZGER
Die Wirtschaft werde "zu Tode" getestet, sagt der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger.

Die Tiroler FPÖ hat die Teststrategie der Bundesregierung sowie der Tiroler Landesregierung kritisiert. FPÖ-Obmann Markus Abwerzger forderte am Sonntag in einer Aussendung ein "Ende der Angstpolitik" und dass die "Corona-Maßnahmen von Experten und nicht von der Politik gelenkt werden". "Wir testen die Wirtschaft quasi zu Tode", meinte er und verwies auf die Testung von "gesunden Mitarbeitern in der Tourismusbranche".

Dadurch würden die positiven Testergebnisse steigen. Personen gelten zwar als infiziert, hätten aber "keinerlei Symptome". Er verwies auf "diesbezügliche Aussagen von zahlreichen Experten und Medizinern".

Abwerzger verortete zudem ein "politisches Kalkül". Die Bevölkerung solle eingeschüchtert werden, aber Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) würden vergessen, "dass je mehr positive Tests es gibt von Personen, die symptomfrei sind, auch mehr Reisewarnungen anderer Staaten drohen", so Abwerzger.

Abwerzger befindet sich mit seiner Kritik an den Tests in prominenter Gesellschaft. US-Präsident Donald Trump hat in der Vergangenheit mehrmals darauf hingewiesen, dass sein Land nur deshalb offiziell am stärksten von der Coronapandemie betroffen ist, weil man dort auch am meisten teste - was allerdings nur in absoluten Zahlen stimmt. Gerechnet an der Einwohnerzahl testet Dänemark am mit Abstand meisten. 

Ende der Woche hatte bereits die verschärfte Sperrstunde in Tirol für Aufregung gesorgt. Wie in Salzburg und in Vorarlberg gilt seit Freitag eine verfrühte Sperrstunde von 22 Uhr. Die drei westlichsten Bundesländer wollen unter anderem so eine weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie verhindern. 

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