Straches Ex-Bodyguard belastet auch FPÖ-Chef Nepp

Straches Ex-Bodyguard belastet auch FPÖ-Chef Nepp
Ex-Bodyguard wiederholt Aussage, wonach der Wiener FPÖ-Frontrunner von den Spesentricksereien gewusst haben soll.

Wusste der nun in Wien wahlkämpfende FPÖ-Chef und frühere Finanzreferent der Freiheitlichen, Dominik Nepp, mehr über den kolportierten Spesenbetrug des geschassten Parteichefs Heinz-Christian Strache, als er zugeben will?

Dem KURIER vorliegende Einvernahme-Protokolle von Straches früherem Bodyguard legen dies nahe.

Zur Erinnerung: Laut FPÖ hat Heinz-Christian Strache die Partei betrogen, indem er sich Spesen ersetzen ließ, die er nie ausgegeben hatte. Konkret behauptet Ex-Bodyguard R., dass er in Wirtshäusern Tischrechnungen gesammelt hat bzw. von Freunden hat sammeln lassen, die der Partei später in Rechnung gestellt worden sind.

Anderslautend als der nunmehrige FPÖ-Chef Nepp, der sich von Strache in der Sache getäuscht bzw. betrogen fühlt und eine Klage führt, hat Straches Ex-Bodyguard mehrfach erklärt, Nepp sei über die Malversationen informiert worden. Erinnerlich in den Jahren 2014 und 2015.

In dem Protokoll heißt es konkret: „Auf Nachfrage, ob ich ihm dezidiert gesagt habe, dass hier auch falsche Rechnungen vorgelegt werden, gebe ich (der Ex-Bodyguard, Anm.) an, dass ich ihm sicher gesagt habe, dass wir Rechnungen umwandeln.“

Gleichgültigkeit

Die Reaktion des damaligen Finanzreferenten Nepp war bemerkenswert. „Er hat lediglich mit den Schultern gezuckt und ist gegangen.“

Während Strache behauptet, der Bodyguard habe ohne sein Wissen gehandelt und möglicherweise sei auch Nepp involviert, weist Nepp dies als „völligen Blödsinn“ zurück. Nicht Strache sei das Opfer, sondern seine ehemaligen Mitarbeiter und die enttäuschten Wähler. I. Metzger

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