"Stoppt die Rechten" startet neu: Liste Pilz spendete 15.000 Euro

Initiator Karl Öllinger
Ex-Grüner Öllinger will überparteiliche Plattform professioneller aufstellen. Neustart am 8. Mai.

Der 8. Mai ist der " Tag der Befreiung" - der Tag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und damit des Endes des Zweiten Weltkriegs.

Ein passendes Datum also für den Neustart der Plattform "Stoppt die Rechten", die sieben Jahre lang rechtsextreme und neonazistische Umtriebe in Österreich dokumentierte. Dahinter steckt der ehemalige Grüne Abgeordnete Karl Öllinger, der die Seite nach dem Aus für die Grünen im Nationalrat kurzfristig einstellen musste. Es fehlte das Geld.

Geld gibt es jetzt - und zwar in Form von Spenden, die über einen eigens gegründeten Verein lukriert werden. Großzügig war vor allem die Liste Pilz: 15.000 Euro hat die Bewegung um Peter Pilz, der den Grünen ja vor der Nationalratswahl den Rücken gekehrt und eine eigene Liste gegründet hatte, gespendet. Die Unterstützung sei aber nicht von Peter Pilz alleine, sondern von allen Mitgliedern gekommen, betont Öllinger.

Professioneller durch Experten-Beirat

Auch einige Grüne Organisationen in ganz Österreich hätten gespendet - aus Vorarlberg kamen etwa 5000 Euro. Ebenso seien Privatpersonen auf Öllinger zugekommen, um das überparteiliche Projekt zu unterstützen.

Dank dieser Mittel und der breiten Unterstützer-Basis soll "Stoppt die Rechten" jetzt professioneller werden denn je, erklärt Öllinger. Früher wurde das Projekt ja fast ausschließlich von den Grünen gefördert und bespielt. Ein Büro gebe es im physischen Sinne zwar nicht, es kann aber jetzt Personal bezahlt werden, das die Autoren zuvor ehrenamtlich unterstützt hat. 

Ende Mai soll ein neuer Vorstand konstituiert werden, später soll ein Beirat aus Experten eingerichtet  werden.

Rechte Medien jubelten bei Aus

Vorher hat Öllinger die Seite mit Unterstützung von verschiedenen Grün-Abgeordneten betreut - neben der parlamentarischen Arbeit. Jetzt will er sich voll auf das Projekt konzentrieren, erklärt der Pensionist: "Ich möchte einerseits den Überbau betreuen, mich aber auch einzelnen Schwerpunkten widmen."

Als die Seite vom Netz genommen wurde, sei "Jubel im rechten Eck ausgebrochen", sagt Öllinger. So titelte etwa unzensuriert.at: "Öllingers Hetzseite ist am Ende." Info-Direkt schrieb, die Plattform habe seit 2010 versucht, "Patrioten das Leben schwer zu machen".

Gerade nach der türkis-blauen Regierungsbildung hätten andere aber die Plattform vermisst, sagt der Ex-Grüne Aufdecker. Das Ziel ist jetzt: "Den Freiheitlichen und Ewiggestrigen auf die Finger schauen, Inhalte aufarbeiten und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen."

Link zur Seite: www.stopptdierechten.at
Neustart am Dienstag, 8. Mai

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