Steuerfahndung deckt massiven Betrug mit Luxusautos auf

Hausdurchsuchungen an sieben Einsatzorten in Wien und Oberösterreich, 34 geöffnete Bankkonten, zahlreiche Vernehmungen: Die Steuerfahndung hat in Zusammenarbeit mit dem Finanzamt einen groß angelegten Betrug mit Luxusfahrzeugen aufgedeckt. Die Betrüger hätten ein komplexes System benutzt, heißt es aus dem Finanzministerium (BMF).
Konkret sollen zwei Beschuldigte über mehrere Jahre mit einer GmbH gezielt Abgaben hinterzogen haben. Sie hätten italienische und deutsche Luxusautos bei nahestehenden Personen zwischengehalten und damit Lieferketten manipuliert. Ein Teil der Geschäfte sei zudem nicht in der Buchhaltung erfasst worden.
Um höhere Einkaufspreise vorzutäuschen, sollen die Beschuldigten ihre Eingangsrechnungen verändert haben. Um wiederum geringere Erlöse anzugeben, hätten sie auch die Ausgangsrechnungen gefälscht. "Durch diese Vorgangsweise konnten Erlöse in das Privatvermögen der Beschuldigten verschoben werden, ohne sie korrekt zu versteuern", heißt es.
Weiterer Punkt: Mehrere Luxusautos sollen fälschlicherweise als Vorführwagen deklariert worden sein, weil sie dann vorübergehend von der Normverbrauchsabgabe befreit sind.
"Ehrliche Steuerzahler vor Schmutzkonkurrenz schützen"
Die Ermittlungen ergaben einen vorläufigen Gesamtschaden von knapp einer Million Euro. Ein Strafverfahren, mit Fokus auf den Abgabenbetrug, wurde bereits eingeleitet. "Die ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssen vor Schmutzkonkurrenz geschützt werden. Der Kampf gegen Steuerbetrug ist eine Frage der Gerechtigkeit, daher legen wir noch mehr Augenmerk darauf", sagt Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ).
Finanz-Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) pocht darauf, dass sich Leistung und ehrliches Wirtschaften lohnen müssten: "Aufgabe ist es, für klare Spielregeln zu sorgen und als Finanzministerium auch rigoros auf deren Einhaltung zu achten."
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