SPÖ und Grüne fordern freien Karfreitag für alle

Der Karfreitag wurde heuer zum innenpolitischen Streitthema.
Türkis-Blau hat den Feiertag für Evangelische gestrichen. Die Betroffenen sind mit der neuen Lösung unzufrieden.

Die ehemaligen Regierungsparteien ÖVP und FPÖ zeigen sich gegenüber dem neuen Bischof der Evangelischen Kirche, Michael Chalpuka, vor der Wahl beim Karfreitag gesprächsbereit. Konkrete Zusagen machen sie aber nicht. SPÖ, Liste Jetzt und Grüne fordern weiterhin einen Feiertag für alle.

Hintergrund: Bis zum Vorjahr war der Karfreitag für Evangelische in Österreich ein Feiertag. Dies wurde im vergangenen Februar von ÖVP und FPÖ gestrichen. Evangelische, die an ihrem höchsten Feiertag freihaben wollen, müssen sich seither einen Urlaubstag nehmen. die alte Regierung verkaufte diesen als "persönlichen Feiertag". Die bisherige österreichische Regelung war zuvor auf europäischer Ebene gekippt worden.

SPÖ und Grüne fordern freien Karfreitag für alle

Der neue evangelische Bischof Michael Chalupka.

ÖVP und FPÖ gesprächsbereit

Laut ÖVP-Obmann Sebastian Kurz ist diese Regelung möglichst nah an der bisherigen Regelung. Jedoch sei ihm bewusst, dass die Neuordnung nicht nur Zuspruch erhalten habe und daher sei er für weitere Gespräche bereit, teilte Kurz dem evangelischen Bischof mit.

FPÖ-Chef Norbert Hofer bekundete ebenfalls seine Bereitschaft, die bisherigen Erfahrungen mit der Neuregelung zu diskutieren. Konkrete Zusagen für eine allfällige Verbesserung der Situation machten die beiden Parteichefs aber nicht.

Rendi-Wagner: Türkis-blaue Lösung ist "Hohn"

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner unterstütze dagegen weiterhin die Forderung der Protestanten nach einem Karfreitag als zusätzlichen Feiertag für alle und bezeichnete die Neuregelung als einen "Hohn gegenüber der evangelischen Bevölkerung".

Auch Jetzt-Chefin Maria Stern plädiert "für den Karfreitag als allgemein gültigen Feiertag", ebenso der Bundessprecher der Grünen, Werner Kogler. Der stellvertretende Neos-Klubobmann Nikolaus Scherak meinte, seine Partei sei für eine Lösung, welche unabhängig vom Glaubensbekenntnis allen Menschen gegenüber neutral sei.

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