Schulden, Spekulationen, Skandale: Die Geschichte der Verstaatlichten Industrie

Schulden, Spekulationen, Skandale: Die Geschichte der Verstaatlichten Industrie
Der Skandal um die Chatprotokolle wirft erneut ein schlechtes Licht auf die Republik und ihre Unternehmen: Erfolge, Desaster und Skandale

Eine „Sumpfbesichtigung“ werde das, und die Hauptfigur, ein ÖVP-Minister, ein regelrechter „Freibeuter“: In  blumigen Worten kündigte der KURIER im August 1950 eine echte Aufdeckerstory an. Es ging um das Ministerium für „Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung“, also den Vorläufer des Ministeriums für  die Verstaatlichte Industrie. Man war zuständig für all die Unternehmen und Immobilien, die von den Nazis arisiert worden  waren oder  aus anderen Gründen nach dem Krieg   keinen Besitzer mehr hatten. Verkauf oder Verpachtung dieser Werte sollten der jungen Republik dringend benötigtes Geld verschaffen.

Illegale Parteienfinanzierung

Doch was das Ministerium und dessen Chef Peter Krauland der jungen Republik vor allem verschafften, war ein großer politischer Skandal. Es ging um Korruption, illegale Finanzierung von Parteien und politischen Interessensverbänden und die persönliche Bereicherung von Politikern: Zusammengefasst also genau die Mischung, die in den kommenden Jahrzehnten charakteristisch für alle Skandale und Affären rund um die Verstaatlichte Industrie werden sollten. 

Kommentare