Rücktrittsforderungen an ÖVP-Abgeordneten Dönmez nach sexistischem Tweet
Der ÖVP-Parlamentsabgeordnete Eghani findet sich einmal mehr im Mittelpunkt einer Kontroverse wieder. Nachdem er auf "Twitter" am Sonntag mit einer fragwürdigen Aussage über eine deutsche Beamte Empörung versacht hat. Dönmez antwortete auf einen Tweet des deutschen Aktivisten Ali Utlu. Dieser setzte sich kritisch mit einer Aussage der Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli auseinander und fragte: "Wie konnte sie jemals Staatssekretärin werden?" Daraufhin riet der ÖVP-Abgeordnete: "Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort."
Andere Benutzer des sozialen Netzwerks deuteten die Aussage so, dass Dönmez entweder meinte, die Frau sei wegen ihres Aussehens in diese Position gekommen, oder wegen sexueller Gefälligkeiten. Auch Utlu bat Dönmez, den Tweet zu löschen, da Utlus ursprüngliche Aussage "keine sexistische Interpretation" bieten sollte.
Dönmez leugnete die Interpretation einer sexistischen Aussage in einem Folgetweet. "Es war niemals meine Absicht, Frau Chebli wegen ihres Geschlechts zu diffamieren. Wenn dies so aufgefasst wurde, entschuldige ich mich aufrichtig dafür." Eine alternative Erklärung, wie seine Aussage zu verstehen sein könnte, lieferte Dönmez allerdings nicht.
Er habe im Nachhinein nun doch erkannt, dass er "Frau Chebli herabgewürdigt habe. Das war ein Moment der Schwäche, absolut falsch von mir und dafür entschuldige ich mich bei ihr aufrichtig und bei allen, die sich dadurch verletzt fühlen."
Andreas Schieder, geschäftsführender Klubobmann der SPÖ, forderte von Dönmez, sein Mandat im Nationalrat zurückzulegen. "Herr Dönmez hat sich durch seine sexistische Bemerkung disqualifiziert. Ein derartiges Verhalten ist für einen Abgeordneten des Hohen Hauses untragbar und muss Konsequenzen nach sich ziehen", schrieb er in einer Aussendung.
Der ehemalige Grünen-Abgeordnete Dönmez stand bereits in der Vergangenheit für provokante Aussagen unter anderem über Frauen und Muslime in der Kritik. 2015 wurde er nach mehrmaligen Kontroversen schließlich von den Grünen nicht mehr als Bundesrat nominiert. 2016 trat er im Zwist um ein Treffen von Dönmez mit einem Sprecher der rechtsradikalen "Identitären" aus der Partei aus. Schon damals soll er ein Angebot von Sebastian Kurz zur Kandidatur auf einer ÖVP-Liste bekommen haben. 2017 kandidierte er schließlich bei der Liste Kurz für den Nationalrat.
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