Proteste im Iran: Solidaritätswelle hat Wien erreicht

„Frauen, Leben, Freiheit“ – der Gerechtigkeitsruf für Frauen im Iran ertönte in Wien am Samstag auch vor der Botschaft.
5.000 Menschen forderten Beschlagnahmung der Dokumente der iranischen Botschaft

Seit Wochen wird im Iran heftig protestiert. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini, die von der iranischen Sittenpolizei wegen Verstöße gegen die islamische Kleiderordnung festgenommen wurde und daraufhin starb. Der Grund für ihre Festnahme: Sie soll ihr Kopftuch nicht richtig getragen haben. Die staatliche Gerichtsmedizin bestreitet einen Tod durch Polizeigewalt; die Frau sei als Folge einer Langzeiterkrankung nach ihrer Verhaftung an Herzversagen gestorben. Aminis Eltern halten das für ausgeschlossen.

Die Protestierenden im Iran fordern längst nicht mehr nur die Freiheit der Frauen, sondern richten sich gegen den diktatorisch betriebenen Staat.

Auf der ganzen Welt gibt es Solidarität: Zuletzt schnitten sich die Schauspielerin Juliette Binoche und die schwedische EU-Parlamentarierin Abi Al-Sahlani, wie viele andere Frauen, vor der Kamera die Haare ab.

Neben Städten wie Berlin, Istanbul, New York oder Barcelona gingen am Samstagnachmittag auch in Wien Menschen auf die Straße. Laut Veranstalter waren es mehr als 5.000 Menschen. Sie marschierten von der Karlskirche bis zum Schweizer Garten: Frauen, Kinder, aber auch Männer unterschiedlicher Herkunft. „Gegen jede Unterdrückung“, „For my sister, your sister, our sister“, „Frauenrechte überall, Frauenrechte im Iran“, stand auf den Protestschildern. Man fordert das Ende der islamischen Republik.

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