Politik reagiert auf Westbahn: Kritik von SPÖ, Lob von FPÖ

Ein doppelstöckiger Westbahn-Zug steht an einem Bahnhof vor einer Bergkulisse.
SPÖ-Tourismussprecher: ÖBB zeigen Haltung - FPÖ-Verkehrssprecher: ÖBB stehen für "naives Gutmenschentum"

Dass die Westbahn wegen des Flüchtlingsverkehrs Bahnhofs-Nutzungsentgelte an die ÖBB einbehalten und für die Schienenbenutzung deutlich weniger zahlen will, hat nach der Empörung am Mittwoch auch Polit-Reaktionen hervorgerufen. SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer schrieb am Donnerstag an die Westbahn-Geschäftsführung, sie versuche Kapital aus der Hilflosigkeit anderer zu schlagen. Von der FPÖ kommen ganz andere Töne.

Unterrainer hat sich via Offenen Brief an die Westbahn-Chefetage gewendet, sie rufe mit ihrem Vorgehen einen Sturm der Entrüstung aus. Auch das Vorgehen der teilprivaten Bahnfirma nach Bekanntwerden ihres Schreibens an die ÖBB sei unprofessionell gewesen. So sei versucht worden, den Brief wieder zu löschen, "doch das Internet vergisst nicht", so der Sozialdemokrat.

Westbahn stellte auf "Signal" um

Die Westbahn versuchte gestern nach der Aufregung in sozialen Medien noch etwas zurückzurudern, sprach in einer Aussendung davon, man habe nur "ein Signal setzen" wollen.

"Die ÖBB haben hingegen von der ersten Stunde an Haltung gezeigt", so Unterrainer, der Richtung Westbahn anfügt: "Der entstandene Schaden, den sie in der öffentlichen Wahrnehmung 'erlitten' haben, wird in keiner Relation zur erhofften Kostenreduktion stehen. Dies sollte Grund genug für sie sein, ihre Gangart zu überdenken."

FPÖ ortet "Heuchelei" bei ÖBB

Ganz anders FPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Deimek in einer Aussendung: "ÖBB-Boss Christian Kern opfert den Schienenverkehr auf dem Altar naiven Gutmenschentums. Die Westbahn ist mit ihren Einwänden völlig im Recht. Bahnreisende werden mit unverantwortbaren Zuständen konfrontiert." Kern sei es auch, der "aus der Not der Menschen Kapital schlägt", meint Deimek, der auch "Heuchelei" ortet.

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