So stark könnten die Pensionen in Österreich steigen

Die Pensionen könnten 2026 um rund 2,7 Prozent steigen. Der voraussichtliche gesetzliche Anpassungswert für die Erhöhung der Pensionen steht nun mit den Inflationszahlen aus der Schnellschätzung der Statistik Austria für Juli fest. Denn er ergibt sich aus den durchschnittlichen Inflationswerten von August 2024 bis Juli 2025. Demnach liegt der Anpassungsfaktor voraussichtlich bei 2,66 Prozent. Die Politik kann freilich auch höhere oder geringere Zuwendungen beschließen.
Der Seniorenrat pocht weiter auf die gesetzliche Anpassung
Auch in Zeiten knapper Bundesbudgets forderte der überparteiliche Seniorenrat am Mittwoch erneut eine Anpassung der Pensionen in Höhe des Anpassungsfaktors. Die Präsidentin des Pensionistenverbands, Birgit Gerstorfer (SPÖ), verwies im Ö1-"Morgenjournal", darauf, dass die Pensionisten schon mit August begonnen hätten, einen Beitrag zur Budgetentlastung zu leisten: "Wir zahlen um 0,9 Prozent mehr Krankenversicherungsbeitrag." Denkbar sei, dass höhere Pensionen eine niedrigere Anpassung bekämen.
Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec (ÖVP) verwies auf informelle Gespräche mit der Bundesregierung. Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) habe Verständnis für die Forderung nach 2,7 Prozent signalisiert. "Wenn Sie mich fragen, was ich mir erwarte, dann ist die gesetzliche Anhebung, die laut Gesetz ja vorgesehen ist, und das wären die 2,7."
Schumann hielt sich bisher bedeckt, schloss eine Staffelung aber zumindest nicht aus. Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) verwies im ORF-"Sommergespräch" am vergangenen Montag auf die anstehende Regierungsklausur am 2. und 3. September im Kanzleramt in Wien.
Heuer wurde ein Deckel eingezogen
Im heurigen Jahr waren die Pensionen um den gesetzlichen Anpassungsfaktor von 4,6 Prozent erhöht worden - gedeckelt bis zur ASVG-Höchstbeitragsgrundlage von 6.060 Euro monatlich. Um denselben Wert wie die Pensionen sollten grundsätzlich auch Familien- und Sozialleistungen steigen, für die einkommensunabhängigen Leistungen - also etwa Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld - wurde die Valorisierung jedoch für zwei Jahre ausgesetzt.
Der Anpassungsfaktor könnte sich noch leicht ändern, weil in den derzeitigen Inflationszahlen noch der vorläufige Wert für Juni 2025 und die Schnellschätzung für Juli 2025 enthalten sind.
Aber wie viel würde eine Erhöhung um rund 2,7 Prozent nun für die Österreicher bedeuten? Finanz.at hat die Brutto- und Netto-Bezüge berechnet. Demnach würde man etwa bei einem aktuellen Monatsbrutto von 1.400 Euro künftig 1.437,52 Euro erhalten. Was ein Netto-Plus von 35,27 Euro ergibt.
Die weiteren Berechnungen von finanz.at:
- 1.600 Euro >> 1.642,88 Euro (+38,02 Euro)
- 1.800 Euro >> 1.848,24 Euro (+35,65 Euro)
- 2.000 Euro >> 2.053,60 Euro (+29,88 Euro)
- 2.200 Euro >> 2.258,96 Euro (+32,89 Euro)
- 2.500 Euro >> 2.567,00 Euro (+37,40 Euro)
- 3.000 Euro >> 3.080,40 Euro (+59,94 Euro)
- 3.500 Euro >> 3.593,80 Euro (+65,16 Euro)
Ein finaler Beschluss der Regierung steht jedenfalls noch aus.
Im Zuge des Equal Pension Day am 7. August wurde auch erneut auf die große Pensions-Kluft zwischen Männern und Frauen hingewiesen. Demnach beträgt der Unterschied der durchschnittlichen, monatlichen Bruttopension 39,7 Prozent.
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