Pensionsalter: Ex-SPÖ-Kanzler Kern plädiert für "stufenweise Erhöhung"

BURGENLAND-WAHL: LANDESPARTEITAG SPÖ BURGENLAND MIT WIEDERWAHL VON PARTEICHEF DOSKOZIL UND BESCHLUSS DER LANDESLISTE: KERN
Gegenüber der "Kleinen Zeitung" spricht sich der ehemalige SPÖ-Chef für eine Erhöhung des Pensionsalters "mit Augenmaß" aus.

Die österreichische Bevölkerung geht vergleichsweise früh in Pension. Während in den skandinavischen Staaten bereits ein gesetzliches Pensionsantrittsalter von bis zu 70 Jahren angestrebt wird, verharrt Österreich bei 65. Und dabei soll es auch bleiben, wie Vertreter von SPÖ und ÖVP-Klubobmann August Wöginger zuletzt betonten.

Die Dreierkoalition hat aber einen "Nachhaltigkeitsmechanismus" beschlossen, der die kommende Regierung ab 2030 zu weiteren Einsparungen im Pensionssystem verpflichten soll - sofern die Pensionskosten durch die aktuelle Reform nicht ausreichend sinken. Und hier könnte auch eine Erhöhung des Pensionsalters eine Option sein.

"Man wird nicht umhinkommen"

Aber genügt das und geht das schnell genug? Fest steht: Die Zuschüsse ins Pensionssystem belasten das Budget schon jetzt besonders stark. Diese steigen von heuer rund 33 auf knapp 40 Milliarden Euro im Jahr 2030. Dann fließt jeder dritte Euro in die Pensionen. 

Mit Ex-Kanzler und -SPÖ-Chef Christian Kern hat sich nun auch ein Sozialdemokrat für eine Erhöhung des Antrittsalters ausgesprochen. Im Interview mit der Kleinen Zeitung sprach Kern über "unangenehme Wahrheiten", darunter Österreichs hohe Ausgaben und das niedrige Pensionsalter bei steigender Lebenserwartung.

"Das Pensionseintrittsalter wird sich nicht aufrechterhalten lassen. Man wird um eine stufenweise Erhöhung auf Dauer nicht umhinkommen", sagte Kern . Das müsse man "mit Augenmaß" machen: "Mit Mindestrentnern wirst du nicht das Budget sanieren können. Aber der Staat kann und muss effizienter werden. Und diese Reformprozess wird über Jahre gehen müssen."

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