Um das faktische an das gesetzliche Pensionsantrittsalter heranzuführen und damit das Umlage-System aufrechtzuerhalten, wird immer wieder diskutiert, ein früheres Pensionsantrittsalter nur mit Abschlägen zu ermöglichen. Wer also früher in den Ruhestand geht, der soll weniger Pension erhalten.
37 Prozent der von OGM für den KURIER Befragten (1.029 Befragte/Schwankungsbreite +/- 3,1%) sind für Abschläge, eine Mehrheit von 53 Prozent spricht sich gegen Pensionskürzungen bei früherem Antrittsalter aus.
"Bemerkenswert ist ein Blick auf die Altersgruppen: Die Zustimmung mit Abschlägen ist unter Pensionisten, die davon mehr betroffen wären, am höchsten, in der Altersgruppe, die in den nächsten 20 Jahren in Pension geht, am niedrigsten", sagt OGM-Chef und Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer.
Eine Diskussion über eine generelle Erhöhung des Pensionsantrittsalters mit Blick auf das gestiegene Lebensalter wäre demnach weiterhin ein Tabubruch, so Bachmayer, den die Wähler streng bestrafen würden.
40 Prozent der Befragten wissen nicht, wie viel Pension sie erhalten werden. "Klarerweise sind die Unterschiede in den Altersgruppen riesig", so der OGM-Chef.
- Bei unter 30-Jährigen meinen 14 Prozent die Höhe ihrer Pension zu kennen,
- bei unter 50-Jährigen sind es 30 Prozent,
- bei über 50-Jährigen geben 33 Prozent an, um ihre monatliche Pension zu wissen.
Unabhängig des Alters hat die Mehrheit die Sorge, im Ruhestand finanziell eingeschränkt oder arm zu sein. Geht es nach dem Geschlecht, so haben
- 65 Prozent der Frauen die Befürchtung, im Alter finanziell schlechter gestellt zu sein, 29 Prozent haben davor keine Angst.
- 41 Prozent der Männer teilen die Altersarmutsbefürchtung der Frauen, 53 Prozent haben diese nicht.
Grüne am wenigsten Angst vor Altersarmut, FPÖ am meisten
Interessant ist hierbei auch ein Blick auf die deklarierte Wählerschaft.
Am wenigsten Angst vor finanziellen Einschränkungen im Alter haben deklarierte Grün-Wähler (53 Prozent), gefolgt von Neos-Wählern (46 Prozent) und ÖVP-Wählern (45 Prozent).
Die in Relation größten Befürchtungen hegen FPÖ-Wähler (61 Prozent), gefolgt von SPÖ-Wählern (53 Prozent) und ÖVP-Wählern (49 Prozent).
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