Stocker in Rom: "Große Erwartungen an neues Pontifikat"

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) ist der Ansicht, dass große Erwartungen mit dem Pontifikat des neuen Papstes Leo XIV. verbunden sind. "Es wird spannend zu sehen, welche neue Akzente der neue Papst gegenüber seines Vorgängers Franziskus setzen wird", betonte Stocker im Gespräch mit österreichischen Journalisten nach seiner Ankunft in Rom.
Stocker führt die österreichische Delegation, die am Sonntag auf der Messe zu Beginn des neuen Pontifikats teilnehmen wird. "Ich freue mich sehr, bei der Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes dabei sein zu können. Ich bin neugierig zu sehen, mit welchen Themen sich Leo XIV. befassen wird. Wir haben aus seinen ersten Ansprachen gesehen, dass Frieden, Gerechtigkeit und der Umgang mit Künstlicher Intelligenz ihm ganz besondere Anliegen sind", erklärte Stocker, der am 27. April an der Trauerzeremonie für den verstorbenen Papst Franziskus teilgenommen hatte.
"Leo XIV. wird Fähigkeiten als Brückenbauer zeigen"
Der Bundeskanzler zeigte sich zuversichtlich, dass der neue Papst bald die Fähigkeiten als "Brückenbauer", die ihm zugeschrieben werden, unter Beweis stellen werde. "Der Papst hat bereits gezeigt, verschiedene Kulturen verbinden zu können", betonte Stocker.
Die Tatsache, dass 200 Delegationen aus der ganzen Welt an der Messe zur Amtseinführung des neuen Papstes teilnehmen, bezeuge, wie groß die Erwartungen in Zusammenhang mit dem neuen Pontifikat seien. Stocker rechnet mit der Möglichkeit, am Rande der Messe Gespräche mit einigen der Regierungschefs führen zu können, die sich am Petersplatz befinden, wie es bereits bei Franziskus ́ Trauerzeremonie der Fall war.
"Ich komme vom Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Tirana, an dem am Freitag circa 50 Staats- und Regierungschefs teilgenommen haben. Die Messe am Sonntag wird die Gelegenheit bieten, mit dem einen, oder anderen Regierungschef zu sprechen, der in Tirana bereits anwesend war. Viele Begegnungen werden sich spontan ergeben", erklärte Stocker.
Ob es zu einem Gespräch mit der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kommen wird, ist noch unklar. "Ich habe am Freitag mit Meloni in Tirana gesprochen. Ob es am Sonntag noch weitere Gesprächsmöglichkeiten geben wird, wird sich noch zeigen", betonte Stocker.
Die heimische katholische Kirche ist bei der Messe zum Pontifikatbeginn unter anderem mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und dem Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl vertreten. In Österreich läuten zu Beginn der offiziellen Amtseinführung um 10.00 Uhr für 15 Minuten die Kirchenglocken. Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. davor die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring.
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